ABB wächst im Startquartal 2025 leicht
ABB hat im ersten Quartal 2025 den Umsatz und Auftragseingang leicht gesteigert.

Die operative Gewinnmarge legte unter anderem dank eines Immobilienverkaufs klar zu. Ausserdem plant das Unternehmen die Abspaltung des Geschäfts mit Robotern.
Der Umsatz erhöhte sich um 1 Prozent auf 7,94 Milliarden US-Dollar, auf vergleichbarer Basis ergab sich hier eine Zunahme um 3 Prozent. Etwas mehr Schwung zeigte sich beim Auftragseingang.
Dieser zog um 3 Prozent auf 9,21 Milliarden US-Dollar an, wie der Hersteller von Industrierobotern, Ladestationen für E-Autos oder Automationslösungen am Donnerstag mitteilte. Auf vergleichbarer Basis lag das Plus bei 5 Prozent. Drei der vier Geschäftseinheiten trugen dabei zum höheren Bestellungseingang bei, einzig der Geschäftsbereich Antriebstechnik erhielt etwas weniger Aufträge als im Vorjahresquartal.
Der Umsatz habe zwar etwas unter den Erwartungen gelegen, heisst es zum Geschäftsverlauf. Mit Blick auf den Auftragseingang sei das Geschäftsumfeld indes robust gewesen. Dank des positiven Verhältnisses zwischen Auftragseingang und Umsatz sei zudem der Auftragsbestand weiter angestiegen.
Insgesamt seien die gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten gegenüber dem Vorquartal weitgehend stabil geblieben, heisst es. Allerdings hätten sich aufgrund der Unsicherheiten in Zusammenhang mit den Handelszöllen gegen Ende des Berichtsquartals längere Vorlaufzeiten bei Investitionsentscheidungen abgezeichnet.
Die Profitabilität hat sich derweil dank eines Immobilienverkaufs deutlich verbessert. Die operative Marge (EBITA) erhöhte sich um 2,3 Basispunkte auf 20,2 Prozent. Der Effekt aus dem Immobilienverkauf trug 1,7 Prozentpunkte dazu bei. Gestützt worden sei die Marge aber auch von der Hebelwirkung höherer Volumen und durch eine leicht positive Preisbildung.
Der Reingewinn schliesslich verbesserte sich um 22 Prozent auf 1,10 Milliarden US-Dollar. ABB macht dafür die verbesserte Geschäftsperformance und den Gewinn aus dem Immobilienverkauf verantwortlich. Dies habe die höhere Steuerquote mehr als kompensiert.
ABB Robotics ist Nummer zwei am Weltmarkt
Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr 2025 werden bestätigt. Demnach wird ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich und eine höhere Marge als im Vorjahr angepeilt. Für das laufende zweite Quartal stellt das Management ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes im mittleren einstelligen Bereich und eine «weitgehend stabile» EBITA-Marge gegenüber dem Vorjahr in Aussicht. Die Prognosen gelten «im Bewusstsein der gestiegenen Unsicherheiten im globalen Geschäftsumfeld».
«Uns ist bewusst, dass die Handelszölle zu steigender Unsicherheit für die globale Wirtschaft führen», lässt sich in der Mitteilung CEO Morten Wierod zitieren. «Wir richten unser Augenmerk auf das, was wir beeinflussen können, und ergreifen Massnahmen, damit wir unsere Marktposition und unsere Profitabilität behaupten können.»
Er bekräftigte einmal mehr den Umstand, dass ABB 75 bis 80 Prozent der in den USA verkauften Produkten vor Ort herstelle und zusätzlich von einigen Zollbefreiungen profitiere.
Darüber hinaus gab ABB die Pläne zur Abspaltung des Geschäfts mit Robotern bekannt. Dieses soll als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht und der Erlös daraus den Aktionären als Sachdividende ausbezahlt werden, wie einst bei Accelleron.
ABB Robotics ist demnach mit einem Umsatz von 2,3 Milliarden US-Dollar die Nummer zwei am Weltmarkt und würde nach Ansicht von ABB eigenständig vom direkteren Vergleich mit den Konkurrenten profitieren. Ausserdem bestünden nur begrenzte Synergien zu den anderen Divisionen von ABB.
Die Fertigungsautomation, also der verbleibende Teil des Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation, soll in die Geschäftseinheit Prozessautomation eingegliedert werden. ABB besteht ab dem zweiten Quartal 2026 – für dann ist der Börsengang von Robotics geplant – noch aus drei Geschäftsbereichen.