Börsen feiern trotz unsicherem Ausgang der US-Präsidentenwahl
Die Börsen sind trotz des unsicheren Ausgangs der US-Präsidentenwahl positiv gestimmt. Der SMI notierte um 1,4 Prozent höher.

Das Wichtigste in Kürze
- Trotz des unsicheren Ausgangs der US-Präsidentschaftswahlen feiern die Börsen.
- Der SMI konnte um 1,4 Prozent höher notieren.
Der Ausgang der mit Spannung erwarteten US-Präsidentenwahl ist noch offen und die an den Finanzmärkten erwartete «blaue Welle» ist ausgeblieben. Ein klares Ergebnis dürfte noch etwas auf sich warten lassen. Und dennoch legen die meisten Börsen massiv zu.
Es scheint, dass die Börsen nach vorne blicken. Als würden sie bereits auf das von beiden Kandidaten in Aussicht gestellte massive Infrastrukturprogramm für die US-Wirtschaft wetten. Das sagen Händler.
SMI notiert höher
Zudem bleiben die Rahmenbedingungen, egal wer die Wahl auch immer gewinnt, unverändert günstig für die Aktienbörsen: tiefe Zinsen, massive Unterstützung durch die Geld- und Fiskalpolitik und weit und breit keine Anlagealternative zu Aktien in Sicht.
Zusätzlich könnte es zu einer ähnlichen Entwicklung an den Börsen kommen wie vor vier Jahren. Denn da wurden nach dem Sieg Donald Trumps an den Märkten neue Rekorde geschrieben.

Der Schweizer Leitindex SMI notierte um 15.30 Uhr um 1,4 Prozent höher auf 10'146 Punkten. Auch an den europäischen Handelsplätzen legten die Kurse zu. Der deutsche DAX rückt um 0,9 Prozent vor und der FTSE100 der Londoner Börse gewann 1,2 Prozent.
In Paris kletterten die Kurse um 1,3 Prozent und an der Wall Street stiegen sie um 0,9 Prozent. Der Index der US-Technologiebörse Nasdaq schnellte gar um 2,6 Prozent in die Höhe.
Novartis und Roche am Anstieg des SMI beteiligt
Getragen wurde der Anstieg des Schweizer Leitindex vor allem von den Pharma-Schwergewichten Novartis (+2,9%) und Roche (+3,4%). Sie profitieren laut Händlern von der Unsicherheit wegen des Wahlkampfes und von den gestiegenen Chancen Donald Trumps. Denn Republikaner gelten als «besser für das Geschäft von Big Pharma».

Zudem lösten grössere Marktteilnehmer Absicherungspositionen auf, die sie über den SMI-Future eingegangen seien. Das habe was eine grosse Nachfrage nach Novartis und Roche ausgelöst, sagte ein Händler. Neben Novartis und Roche profitierten auch Alcon, Lonza, Sonova und Straumann von ihrem Ruf als defensive Werte. Sie verbuchten Aufschläge von zwei Prozent und mehr.
Gold ist keine Alternative
Die stark zyklischen Adecco (-0,5%) und LafargeHolcim (-0,5%) ermässigten sich durch Gewinnmitnahmen nach dem massiven jüngsten Kursanstieg. Sie zählen damit zu den wenigen Verlierern unter den Blue Chips.
Trotz der hohen Wahlunsicherheit bleibt Gold keine Alternative. Der Preis einer Feinunze sank knapp unter 1900 Dollar. An den Devisenmärkten zog der Dollar, der in Krisenzeiten als globale Reservewährung gesucht wird, an - auch leicht zum Franken.