Die Boeing ist trotz massivem Image-Schaden nicht verloren

Abstürze, Notlandungen, gegroundete Maschinen. Die Boeing kommt nicht aus den Negativschlagzeilen heraus. Doch noch seien Hopfen und Malz nicht verloren.

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Nau - Thomas Frischknecht war CEO der Belair Airlines und berät heute mit seiner Firma «2assistU» Firmen in Krisensituationen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Einmal mehr gerät die Boeing 737 Max 8 in Negativ-Schlagzeilen.
  • Am Dienstag musste eine Maschine (ohne Passagiere) notlanden.
  • Laut Aviatik-Experten muss die Boeing schleunigst das Vertrauen zurück gewinnen.

Letztes Jahr ein Absturz in Indonesien, Anfang Monat in Indonesien, oder diese Woche eine Notlandung in Florida. Der Flugzeughersteller Boeing taucht in einer Negativ-Schlagzeile nach der anderen auf.

Zwar werden derzeit alle Jets des Unglück-Typs 737 Max 8 einem Software-Update unterzogen. Aber die Vorfälle zerren massiv am Image der gestandenen US-Firma.

Boeing vertuscht Informationen

Mit Krisensituationen kennt sich Thomas Frischknecht gut aus. Er war CEO der Schweizer Belair Airlines, damals eine Tochtergesellschaft der mittlerweile gegroundeten Air Berlin. Daher hat er auch mit Boeing zusammen gearbeitet.

Die Air Berlin ging pleite und flog im Oktober 2017 zum letzten Mal. - Keystone

Heute berät er mit seiner Firma «2assistU» andere Firmen in Krisen und Notfallsituationen.

Es werde nicht offen kommuniziert, was das Unternehmen mache und welche Massnahmen es ergreife. «Man hat das Gefühl, es wird etwas vertuscht. Wir wissen nicht alles», sagt Frischknecht.

Dabei müsse der Flugzeughersteller nun schleunigst das Vertrauen zurück gewinnen. Und das von vielen: «Von Aufsichtsbehörden, die Flugzeuge zulassen. Von Fluggesellschaften, Besatzungen und nicht zuletzt von den Passagieren.»

Bilder von Trümmern der Boeing-Unglücksmaschine in Äthiopien gingen um die Welt. - AFP

Die Marktsituation lässt ein Boeing-Grounding kaum zu

Auch wenn der Image-Schaden gross ist, so hält sich der wirtschaftliche vermutlich in Grenzen, glaubt Frischknecht. Denn die Marktsituation spielt ihnen in die Karten.

«Es gibt zwei grosse Unternehmen, die Flugzeuge produzieren: Airbus und Boeing. Der Bedarf nach Flugzeugen weltweit ist enorm gross.»

Der europäische Flugzeugbauer Airbus ist der grosse, aber auch einzige wirkliche Konkurrent der Boeing. - dpa-infocom GmbH

Airbus werde den Bedarf nicht alleine decken können. Der wirtschaftliche Fortbestand sei also momentan gegeben.

Sowieso glaubt der erfahrene Aviatik-Experte, dass der Flugzeughersteller das Ruder wieder an sich reissen kann.

«Ich bin überzeugt, dass sie das packen und die entsprechenden Modifikationen vornehmen.» Und nicht zuletzt: «richtig kommunizieren.»

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Nau - Das ganze Interview mit Thomas Frischknecht, ehemaliger CEO der Belair und heutiger Krisenberater, zur Zukunft der Boeing.