Facebook und Google: So stoppen Sie die Sammelwut der Tech-Giganten
Google und Facebook sind eine Gefahr für die Menschenrechte, sagt Amnesty International. Nau zeigt Alternativen zu den etablierten Konzernen auf.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer neuen Studie kritisiert Amnesty International Google und Facebook scharf.
- Für Google-Dienste gibt es Alternativen, die Facebook-Sammelwut lässt sich eindämmen.
Die Kritik gegen Google und Facebook wird immer lauter. Für Amnesty International sind die mächtigen Tech-Konzerne eine Gefahr für die Menschenrechte. Zeit also, sich nach Alternativen umzusehen.
Und die gibt es, vor allem für die Google-Dienste. Fangen wir bei der Suchmaschine an, dem einstigen Kerngeschäft des US-Konzerns.
Hier gibt es mehrere Alternativen. Eine bekannte davon ist Duckduckgo. Der Name klingt komisch, doch die Suchmaschine mit dem Enten-Logo funktioniert einwandfrei. Mittlerweile gibt es auch – wie bei Google – ein Nachrichten-Register.
Alternative zur Suche von Google
Auch Duckduckgo wird durch Werbung finanziert, allerdings wird diese nicht personalisiert. Wer den Google-Suchindex nutzen will, kann Startpage ausprobieren. Auch hier gibt es nicht-personalisierte Werbung.
Lange war Google Translate die einfachste Möglichkeit, Texte übersetzen zu lassen. DeepL ist eine Alternative, die das Google-Produkt in den Augen vieler Nutzer schlägt. Besonders spannend: Das deutsche Startup setzt auf neuronale Netze.
Die Basis-Version des Dienstes ist kostenlos. Für eine kurze Zeit werden dann die Texte auf den Servern des Unternehmens gespeichert. Damit wird der Übersetzungsalgorythmus trainiert – wer das nicht will, kann die Pro-Version nutzen. Hier gibt es verschiedene Optionen, je nach Anwendungsbereich.
Viele Karten-Apps verfügbar
Auch Google Maps hat starke Konkurrenz. Wer eine simple Karte braucht, findet diese bei Duckduckgo integriert. Die Daten stammen von Apple. Wer eine Wegbeschreibung sucht – gerade für eine Auto-Reise – fährt mit Via Michelin sehr gut.
Fürs Smartphone ist Scout GPS eine gute Alternative. Und für Fussgänger besonders interessant ist Osmand. Wer alle Funktionen nutzen will, muss diese bei beiden Anwendungen zu überschaubaren Kosten freischalten.
Apropos Smartphone. Hier gibt es zu Android aktuell eigentlich nur eine Alternative: Das iPhone. Zumindest für jene Nutzer, welche nicht Technik-affin sind. Erfahrene Nutzer können es – je nach Gerät – mit Lineage OS oder Sailfish OS probieren.
Speicherplatz bieten viele an
Deutlich einfacher ist es, Google Drive zu verbannen. Hier gibt es haufenweise Alternativen, viele davon sind kostenlos. Dropbox oder Microsoft One Drive sind nur zwei Beispiele.
Auch Schweizer Anbieter gibt es, etwa Woelkli. Wie bei Google gilt: Wer mehr Speicherplatz will, muss zahlen.
Schwieriger wird es, Youtube zu verbannen. Klar, es gibt Vimeo und einige andere Plattformen, um Videos hochzuladen. Doch Youtube ist so dominant, dass kaum ein Weg daran vorbeiführt.
Ähnlich ist das Dilemma bei Facebook, Instagram oder Whatsapp. Wer den Netzwerken den Rücken kehren will, hat zwar Alternativen. Doch fehlende Nutzer oder eine andere Positionierung machen schränken deren Nutzen ein.
Twitter ist wie Facebook soziales Netzwerk, aber eher für öffentliche und nicht private Kommunikation gedacht. Telegram oder Signal sind zwei sehr gute Messenger. Doch solange eine Mehrheit Whatsapp nützt, dürften viele die Chat-App von Facebook nicht verbannen.
Keine Apps von Facebook nutzen
Was tun? Wer den Diensten nicht den Rücken kehren will, kann zumindest die Sammelwut eindämmen. In einem ersten Schritt sollte man nicht die Smartphone-Apps, sondern die Dienste über den Webbrowser aufrufen. Gerade die Facebook-App gilt als Datenkrake.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, alle Privatsphäre-Einstellungen von Facebook zu aktivieren. Eine Anleitung, wie man das soziale Netzwerk so privat wie möglich einstellt, haben die Firefox-Entwickler von Mozilla erstellt. Diese finden sie hier.
Sowieso empfiehlt sich der kostenlose Firefox-Browser. Er ist für Windows, Mac, Android und iOS verfügbar. Alle Varianten haben eine Sicherheitsfunktion integriert, welche Tracker blockieren. Damit sammeln die Tech-Giganten Daten über ihre Nutzer, auch wenn sie andere Webseiten besuchen.
Nach Aufkommen des Skandals um Cambridge Analytica haben die Firefox-Entwickler das Plugin «Facebook Container» entwickelt. Die kostenlose Erweiterung gaukelt Facebook und Instagram vor, dass während der Surf-Session keine anderen Webseiten aufgerufen werden.