Heftiger Kampf um den Kafi daheim
Immer weniger Player gibt es im internationalen Kaffee-Geschäft. Vor allem in Europa lassen Kapseln nach wie vor die Kassen klingeln.
Das Wichtigste in Kürze
- Nestlé dominiert den europäischen Kapseln-Markt, konnte in den USA aber nicht Fuss fassen.
- Mit der JAB Holding beherrscht Nestlé einen Drittel des weltweiten Kaffee-Markts.
Geht es um Kaffee, denken viele Schweizer wohl zuerst an Nespresso. In der Schweiz und in Europa ist die Nestlé-Tochter führend. Doch obwohl das Kapsel-System bequem ist, hat Nespresso den Durchbruch im amerikanischen Markt bisher nicht geschafft.
Der Kampf um Kafi daheim ist erbittert. In den 90er Jahren gab es noch 20 Marken, die sich gegenseitig der Marktanteile streitig machen. Heute kann man die grossen Player ab einer Hand abzählen. Neben Nestlé wird das Geschäft von der JAB Holding dominiert, einer deutschen Investmentfirma, spezialisiert auf Kaffee. Diese hat letzte Woche eine Kooperation mit dem italienischen Traditionshersteller Illy, Erfinder des Pod-Systems, bekanntgegeben.
In den USA dominiert JAB. Auch weil das Unternehmen 2015 Keurig gekauft hat. Hersteller des beliebtesten Kapsel-System der USA. Kaufpreis: 14 Milliarden Dollar. Im Gegenzug dazu hat Nestlé im Sommer das Retail-Geschäft von Starbucks gekauft. Sieben Milliarden Dollar war den Westschweizern der Deal wert.
Konkurrenz schläft nicht
JAB und Nestlé kontrollieren rund einen Drittel des weltweiten Kaffee-Geschäfts für daheim. Gemeinsam setzen sie 83 Milliarden Dollar jährlich um. Wachstum gibt es nach wie vor im Kapsel-Geschäft, vor allem in Europa. In den USA sind die Wachstumsraten abgeflacht.
Trotz der Dominanz der zwei Kaffee-Giganten, die Konkurrenz schläft nicht. Coca-Cola hat kürzlich für fünf Milliarden Dollar die britische Kafi-Kette Costa gekauft. Und Lavazza hat jüngst das Kaffee-Geschäft von Mars übernommen.