In Handelsstreit: USA setzen neue Strafzölle gegen China in Kraft

Im Handelsstreit setzen die USA gegen China neue Strafzölle in Kraft.

Der Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko war eines der zentralen Wahlversprechens Donald Trumps. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Handelsstreit mit China haben die USA neue Strafzölle erhoben.
  • Auch Waren wie Lebensmittel und Sportbekleidung sind betroffen.

Die US-Behörden erheben seit Sonntagnacht Strafzölle von 15 Prozent auf chinesische Importwaren. Betroffen sind zum Beispiel Möbel, Sportbekleidung und Sportartikel wie Golfschläger und Fahrräder, wie das Büro des US-Handelsbeauftragten mitteilte. Dazu gehören auch Lebensmitteln wie Ketchup, Obst, Gemüse, Wurst und Käse.

Präsident Donald Trump hatte erst am Freitag bekräftigt, dass die Zölle im Handelsstreit wie geplant in Kraft treten sollen. «Sie finden statt», sagte er vor Journalisten in Washington.

Trump hatte ursprünglich Strafzölle von 15 Prozent auf chinesische Importe im Wert von 300 Milliarden Dollar (273 Milliarden Euro) angekündigt. Die am Sonntag in Kraft gesetzten Strafzölle haben nach Schätzungen von Experten zunächst nur ein Volumen von 112 Milliarden Dollar. Mit Rücksicht auf das Weihnachtsgeschäft in den USA hatte Trump einen Teil der Zollrunde verschoben.

Am 15. Dezember sollen die Strafzölle von 15 Prozent auch auf weitere Importwaren verhängt werden. Betroffen sind dann auch Elektronikgeräte wie Handys, Laptops und Spielekonsolen. Dies wegen dem Handelsstreit mit China.

Die nächste Zollrunde im Handelsstreit folgt aber bereits am 1. Oktober: Dann sollen bereits eingeführte Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf 30 Prozent erhöht werden.

China reagiert umgehend im Handelsstreit

Als Reaktion auf die neuen US-Strafzölle hatte auch Peking neue Strafzölle auf US-Importe im Wert von 75 Milliarden Dollar angekündigt. Die ersten Strafzölle sollten ebenfalls ab Sonntag greifen, der zweite Teil ab 15. Dezember.

Trump beklagt seit jeher das immense Handelsdefizit mit China und wirft dem Land vor, mit Billigprodukten die US-Märkte zu überschwemmen. Seit rund anderthalb Jahren überziehen sich beide Länder gegenseitig mit immensen Strafzöllen auf eine Reihe von Importgütern im Milliardenwert.

Die US-Regierung argumentiert, dass die Zölle einzig die chinesischen Firmen und die Regierung in Peking belasten. Wirtschaftsexperten nehmen aber an: Durch die ständigen Zölle und Gegenzölle in den USA leiden vor allem die US-Firmen und letztlich die US-Verbraucher. Denn damit steigt das Preisniveau.

In den USA grassiert bereits die Furcht vor einer Rezession. Der Handelskonflikt zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt schürt aber auch weltweit die Ängste vor einem Konjunktureinbruch.