Jeder Dritte plündert für den Hauskauf seine Pensionskasse
Lieber ein Haus als Geld im Alter: Jeder dritte Immobilienkäufer macht bei seiner Pensionskasse einen Vorbezug. Ohne diesen Schritt müssten viele dieser Käufer auf ihr Eigenheim verzichten.
Das Wichtigste in Kürze
- Für den Traum vom Eigenheim soll jeder dritte Käufer sein Vorsorgegeld anzapfen.
- Seit 2013 seien die Beträge der Vorbezüge um rund 16'000 Franken gesteigen.
- Grund für diesen Trend sollen die schnell steigenden Immobilienpreise sein.
Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen will, der kann dafür Pensionskassengelder einsetzen. Eine Möglichkeit, auf die jeder dritte Käufer zurückgreifen soll.
Eine neue Studie des Hypothekenvermittlers MoneyPark zeigt, dass 80 Prozent der Käuferinnen und Käufer, die ihre Wohnung oder Haus mit PK-Gelder
mitfinanziert haben, ohne diesen Vorbezug den Kauf aus eigener Kraft nicht
hätten tätigen können. Rund 500 der 2000 getätigten Immobilienkäufe wären
demnach zumindest auf diese Weise nicht zu Stande gekommen.
Bei den Finanzierungsanfragen zeigt die Auswertung einen Trend zu
häufigerem und höherem Vorbezug von PK-Geldern. Während 2013 rund 30 Prozent
bei ihrer Anfrage angaben, einen Pensionskassenvorbezug in Betracht zu ziehen,
waren es 2017 rund 40 Prozent. Gleichzeitig
stieg der Betrag der gewünschten Vorbezüge von 56'000 Franken auf 72'000
Franken. Bei den tatsächlich vollzogenen Finanzierungen beträgt der
durchschnittliche Betrag rund 70'000 Franken.
Schnell steigende Immobilienpreise
Grund
für diesen Trend zum Vorbezug sind die Immobilienpreise, die deutlich schneller
steigen als das Durchschnittsvermögen. So kann sich gemäss MoneyPark ein
Schweizer Haushalt mit einem Vermögen von 160'000 Franken eine Immobilie im
Wert von 790'000 Franken leisten. Das reicht jedoch in der Region Zürich, im
Tessin, in der Zentral- und in der Ostschweiz nicht, um sich eine
durchschnittlich teure Eigentumswohnung zu kaufen.