Migros will uns die Handy-Sucht abgewöhnen
Wer ein Handyabo von M-Budget-Mobile hat, kriegt neu für nicht verbrauchtes Datenvolumen Cumulus-Punkte gutgeschrieben. Eine nette «Marketing-Spielerei», sagt der Telekom-Experte.
Die Migros will ihre Kunden zum Umdenken bringen. Und hat darum die M-Budget-Abos aktualisiert. Neu kriegen Kunden für nicht verbrauchtes Datenvolumen Cumulus-Punkte gutgeschrieben. Die Rechnung: Zehn nicht verbrauchte Megabyte geben einem Cumulus-Punkt. «Damit ist M-Budget Mobile der erste und einzige Schweizer Mobiltelefonie-Anbieter, der seinen Kunden etwas zurückgibt, wenn sie wieder mehr persönliche Kontakte pflegen», lobt sich der Grossverteiler.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Handy-Abos von M-Budget gibt es neu Cumulus-Punkte für nicht gebrauchtes Datenvolumen.
- Die Abos wurden zudem schneller. Doch das Datenvolumen bleibt gleich.
Steve Jobs ist an allem schuld. Hätte der Apple-Gründer das iPhone nicht erfunden, würden wir beim Familienessen nicht grundlos auf Facebook stöbern und im Business-Meeting keine Katzenvideos angucken.
Offenbar finden wir unser Verhalten gar nicht so gut. Laut einer repräsentativen Studie der Migros stören sich 55 Prozent der Befragten daran, dass alle ständig auf ihr Smartphone gucken. Und jeder Dritte findet, dass er selber zu oft in den Mini-Bildschirm starrt.
Schnellerer Download
Die Migros hat die M-Budget-Abos auch schneller gemacht. Neu haben Migros-Kunden eine Download-Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde, zuvor waren es 22 Megabit. «Die neue Internet-Verbindung dürfte für die meisten Kunden ausreichend schnell sein», sagt Ralf Beyeler, Telekom-Experte vom Vergleichsportal Moneyland. Die Datenmenge bleib unberührt. Beim Abo für 19 Franken kriegt die Kundschaft 600 Megabyte, beim Angebot für 29 Franken sind es zwei Gigabyte.
Unter dem Strich ist für Beyeler das neue Angebot «nicht schlecht». Wirklich innovativ seien die Abos aber nicht: «Dass es neu Cumulus-Punkte für nicht aufgebrauchtes Datenvolumen gibt, ist gewiss eine nette Marketing-Spielerei», so Beyeler. «Für viele Kunden wäre es allerdings nützlicher gewesen, wenn die enthaltene Datenmenge erhöht worden wäre.»