Nach Sommerferien sinkt deutsche Arbeitslosigkeit auf Rekordtief

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im September auf 2,3 Millionen gesunken. Das ist seit der Wiedervereinigung ein Rekord.

Ein Stempel mit der Aufschrift «Arbeitslos» wurde auf ein Papier gedrückt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im September fällt die Arbeitslosigkeit in der Regel recht kräftig.
  • In Deutschland zählte man 94'000 weniger Erwerbslose als noch im August.

Die Herbstbelebung nach dem Ferienende hat die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auf den tiefsten Stand seit der Wiedervereinigung gedrückt. Sie sank im September auf 2,256 Millionen – das sind 192'000 weniger als ein Jahr zuvor und 94'000 weniger als im Vormonat.

Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) heute Freitag mit. Die Arbeitslosenquote ging auf 5 von 5,2 Prozent zurück. «Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung setzt ihren Wachstumskurs fort und die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen hat wieder angezogen», sagte BA-Chef Detlef Scheele. «Die Arbeitsmarktentwicklung ist somit anhaltend gut.»

Abschluss von Schule

Im September fällt die Arbeitslosigkeit in der Regel recht kräftig, da Unternehmen nach der Ferienzeit verstärkt neu einstellen und viele junge Leute nach Abschluss von Schule oder Ausbildung einen Job beginnen. Werden solche saisonalen Schwankungen ausgeklammert, sank die Arbeitslosigkeit um 23'000 zum Vormonat. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hier lediglich mit einem Minus von 9000 gerechnet.

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sagen in ihrem Herbstgutachten für die Bundesregierung einen anhaltenden Rückgang der Arbeitslosigkeit voraus. Bis 2020 soll die Zahl bei durchschnittlich 2,1 Millionen liegen. Grund ist der Konjunkturaufschwung. «Gleichzeitig haben Unternehmen offenbar zunehmend Probleme, genügend Arbeitskräfte für ihre Produktion zu finden», erklärten die Ökonomen.