Nestlé, Coop und Migros setzen sich für weniger Palmöl ein

Auch Nestlé, Coop und Migros reagieren nun auf die Kritik an Palmöl. Doch Alternativen verschwenden sogar mehr Ressourcen.

Indonesien hatte als weltgrösster Produzent des begehrten pflanzlichen Rohstoffes den Export von rohem Palmöl Ende April ausgesetzt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Migros, Coop und Nestlé reagieren auf die Kritik an Palmöl.
  • Schritt für Schritt wollen die Grossunternehmen alternative Öle für Palmöl finden.

Kein Pardon für Palmöl

Migros betont, dass keine andere Pflanze effizienter ist als Palmöl. Für Coop ist die Nachfrage nach anderen pflanzlichen Ölen mit ökologischer Belastung gekoppelt. Doch für beide Grosshändler stellt die Kritik ein Imageproblem dar, deshalb müssen Migros und Coop reagieren.

«Wann bekommt Ihr es mit, dass der Konsument liebend gerne auf Palmöl verzichten würde?», schreibt ein Migros-Kunde. Auch bei Coop lassen viele Kunden ihre Frust raus. «Aufruf an Coop: Bitte verzichtet auf Produkte, die Palmöl enthalten! Rettet damit die letzten Regenwälder und Orang-Utan-Bestände.»

«Palmöl wird zu einem emotionalen Thema», fasst Patrice Bula zusammen, Geschäftsleitungsmitglied von Nestlé. Ein Produkt, das wie kein anderes von Konsumentinnen und Konsumenten verteufelt wird. Denn dafür gebe es genug alternativ, ohne den Regenwald abzuholzen und somit dem Orang-Utan seine Heimat rauben zu müssen – besonders in Indonesien.

Alleine im Jahr 2016 kaufte Nestlé 420'000 Tonnen Palmöl. Und der Druck auf die Händler steigt zunehmend, berichtet die «Bernerzeitung». Nestlé hat schon reagiert und aus einigen Produkten das Palmöl entzogen.

Noch keine Schlusslösung

Alternative Produkte stellen Kokos- und Rapsöl dar. Doch dagegen hält Palmöl mit folgenden Vorteilen: geringer Landbedarf, neutraler Geschmack und billiger als andere Öle. Deshalb wird Palmöl weiterhin für Schokolade, Backwaren und Kosmetikartikel abgebaut – trotz Kritik.