Rheinmetall erhöht Produktionskapazitäten kräftig

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Deutschland,

Der Rüstungskonzern Rheinmetall rechnet bis 2030 mit einer deutlich steigenden Nachfrage nach Rüstungsgütern.

Rheinmetall
Rheinmetall erwartet stark wachsende Rüstungsnachfrage in Europa. (Archivbild) - keystone

Deutschlands grösster Rüstungskonzern Rheinmetall rechnet mit einer deutlich steigenden Nachfrage nach Rüstungsgütern in Europa: «Das Budget in Europa kann bis zum Jahr 2030 auf eine Billion Euro (etwa 930 Millionen Franken) wachsen», sagte Unternehmenschef Armin Papperger dem «Handelsblatt» vom Donnerstag.

Rheinmetall erhöht daher bereits seine Produktionskapazitäten in Europa – Komponenten könnten laut Papperger aber auch in den US-Werken von Rheinmetall produziert werden. «Wir haben in Europa zehn Werke, die wir derzeit verdoppeln oder komplett neu bauen», sagte Papperger der Zeitung. «Wenn wir die Produktion in den USA ausbauen, ist es möglich, dass wir in unseren US-Werken beispielsweise auch Komponenten für unser Gefechtsfahrzeug Lynx fertigen, das in Europa bestellt wurde.»

Die Europäische Union will bis 2030 rund 800 Milliarden Euro (etwa 744 Milliarden Franken) in die Verteidigungsindustrie investieren. Papperger erwartet eine starke Nachfrage nach Flugabwehrsystemen, wie er dem «Handelsblatt» sagte. Rheinmetall werde «in den nächsten zehn Jahren weit über 1000 Skyranger bauen».

Rheinmetall stockt Produktion auf

Rheinmetall ist auch einer der grössten Hersteller von Artilleriemunition weltweit. Papperger kündigte an, im neuen Artilleriewerk im niedersächsischen Unterlüss mehr Granaten zu produzieren als zunächst geplant. «Wir haben noch während des Baus zusätzliche Maschinen ins Werk gestellt. Statt 200'000 Geschosse werden wir in der Lage sein, dort bis zu 350'000 Artilleriegeschosse zu fertigen», sagte der Unternehmenschef dem «Handelsblatt». Unterlüss werde damit das zweitgrösste Artilleriewerk in Europa, neben einem Werk in Spanien, wo 450'000 Granaten im Jahr produziert werden sollen.

Der Konzern baut auch in der Ukraine gemeinsam mit einem heimischen Partner eine Artilleriefabrik. Auch hier vergrössert Rheinmetall die Kapazitäten: «Ursprünglich war eine jährliche Produktionsmenge von 150'000 Schuss geplant, die werden wir deutlich erhöhen», sagte Papperger. 2026 solle das Werk fertiggestellt sein.

Rheinmetall hatte 2024 einen Rekordgewinn von fast 1,5 Milliarden Euro (etwa 1,4 Milliarden Franken) gemacht. Der Umsatz lag bei rund 9,75 Milliarden Euro (etwa 9 Milliarden Franken). Papperger sagte bei der Vorlage der Jahresbilanz Mitte März, in Europa habe eine «Epoche der Aufrüstung» begonnen; Rheinmetall bringe das «Wachstumsperspektiven, wie wir sie noch nie erlebt haben».

Kommentare

User #2107 (nicht angemeldet)

Was für eine Kranke Welt ist es geworden. Unsere derzeitigen Politiker und Unsere Waffenindustrie richten unseren Planeten Erde zugrunde. Und alle nehmen es tatenlos hin. Wacht endlich mal auf.

User #6087 (nicht angemeldet)

Also 930 Millionen CHF sind meiner Meinung nach etwa 1 Milliarde Eure. Das is ja nichts. Kann mich mal jemand aufklären.

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