Sind neue E-Autos bald gleich teuer wie Benziner?
Auch ohne Prämien werden Elektroautos günstiger. Der Anschaffungspreis könnte bereits in drei Jahren auf dem Niveau eines Verbrenners sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Anschaffungspreis für ein Elektroauto sinkt.
- Wer das Auto regelmässig nutzt, fährt schon heute günstiger.
Ein Argument, welches gegen das Elektroauto verwendet wird, ist der Preis. Denn: In den meisten Fällen ist der Anschaffungspreis eines Stromers höher, als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor.
Doch der Preisunterschied war schon höher. Langsam sinken die Preise für E-Autos. Einerseits, weil sie in grösseren Stückzahlen produziert werden. Andererseits, weil die Preise für Batterien sinken.
Beispiel Volkswagen. Der ID3 wird rund 32'000 Franken kosten. Der E-Golf, sein Vorgänger, ist aktuell ab 35'200 Franken erhältlich. Ist also ein Stromer bald gleicht teuer wie ein Benziner?
Vielfahrer schon heute im Vorteil
«Die Preisäquivalenz beim Anschaffungspreis wird in der vollen Breite wohl in 3-5 Jahren erreicht sein», glaubt Claudio Pfister. Er ist Leiter von E’mobile, der Fachgesellschaft für effiziente Mobilität von Electrosuisse.
Je nach Nutzungsweise sieht er das E-Auto schon heute im Vorteil. Voraussetzung der Kunde kauft ein Fahrzeug, dass dem Einsatzzweck entspricht mit einer entsprechend grossen Batterie. «Bei einem regelmässigen Einsatz des Fahrzeuges bei einer Jahresfahrleistung von mindestens 10-15'000 km ist der Kostenvorteil schon heute da.»
In Deutschland werden E-Autos mit Prämien gefördert und dadurch bis 6000 Euro günstiger. In der Schweiz ist dies politisch kein Thema, auch die Importeure halten sich mit Forderungen zurück. Sie verlangen aber, dass der Bund ihnen beim Ausbau von Ladestationen unter die Arme greift.
Kaum mehr Ladestationen nötig
Pfister hält dies nicht für nötig. «Einzig bei der Landstrecke, sind Schnelllader notwendig und zweckmässig.» Als Beispiel dafür nennt er Tesla: «In der Schweiz hat es 17 Standorte mit Schnellladern.» Diese seien ausreichend für rund 10'000 Teslas, die in der Schweiz unterwegs sind.
Im Gegensatz zum Auto mit Verbrennungsmotor, laden viele E-Auto-Besitzer ihr Fahrzeug daheim. Vorausgesetzt, in der Garage gibt es eine passende Steckdose – was gemäss Pfister technisch kein Problem sei. Denn eine blaue Campingsteckdose sei «völlig ausreichend». «In einer Nacht kann man damit problemlos 200 Kilometer Reichweite laden.»