So stark ist Apple von China abhängig

Seit Jahren stellt Apple seine Produkte in Fernost her. Eine neue Analyse zeigt: Die Abhängigkeit zu China ist in den letzten Jahren gestiegen.

US-Präsident Donald Trump und Apple-Chef Tim Cook. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 48 Prozent der Apple-Zulieferer sind in China.
  • Die Trump-Regierung will die Importzölle für chinesische Produkte erhöhen.

Letzte Woche sprach Tim Cook Klartext. Der Apple-Chef hat Donald Trump von Importzöllen auf China-Ware abgeraten. «Er hat ein schlagendes Argument geliefert», erklärte der US-Präsident später den Medien.

Obwohl die Apple-Geräte in den USA entwickelt werden – produziert wird ein Grossteil der Ware in China. Erhebt Trump wie geplant die Zölle für Unterhaltungselektronik, werden iPhones und Mac-Computer teurer.

Das iPhone X von Apple war auch von der künstlichen Leistungsdrosselung betroffen. - dpa

Was für Cook besonders störend sein dürfte: Erzrivale Samsung produziert Geräte primär in Südkorea und Vietnam. Diese Länder sind von den Zöllen nicht betroffen. Das Unternehmen hätte damit gegenüber Apple einen Preisvorteil.

Apple ist mehr abhängig von China

Wie stark der iPhone-Hersteller von China abhängig ist, zeigt eine neue Untersuchung der Nachrichtenagentur «Reuters». Demnach ist die Abhängigkeit vom Produktionsstandort China sogar gestiegen.

Noch 2015 waren 45 Prozent der Zulieferer in der Volksrepublik angesiedelt. Dieser Anteil ist bis 2019 auf 48 Prozent gestiegen. Auch Apple produziert in Ländern wie Indien oder Brasilien. Allerdings sind die Fabriken dort merklich kleiner.

Chef von Apple, Tim Cook, vor Ort in einer Foxcon-Fabrik. - Keystone

Gegenüber der Nachrichtenagentur erklärte Branchenkenner Dave Evans: «Ausserhalb Chinas gibt es wenige Orte auf der Welt mit einer Infrastruktur, um täglich 600'000 Smartphones zu bauen.»

Bereits heute erheben die USA Zölle von 25 Prozent auf mehrere Produkte. Im September und Dezember will die Trump-Regierung diese ausweiten. Auch Elektronikprodukte wie jene von Apple sollen mit einem 10-Prozent-Aufschlag belegt werden. Betroffen ist ein Importvolumen von rund 300 Milliarden Dollar.