So will Apple iPhone-Nutzer besser schützen
Auch bei neusten Software-Updates stellt Apple die Privatsphäre der Nutzer ins Zentrum. Ganz konsequent ist der Konzern aber nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Gestern hat Apple neue Funktionen vorgestellt, die die Privatsphäre der Nutzer schützen.
- Künftig können Anwender Tracker in Apps stärker einschränken.
- Zudem können Nutzer sich bald mit der Apple-ID für Online-Dienste anmelden.
Display, Akku oder Kamera: Lange war die Hardware für den Smartphone-Kauf entscheidend. Nach dem Daten-Skandal um Facebook ist ein neuer Faktor hinzugekommen: Schutz der Privatsphäre.
Das glaubt man zumindest bei Apple. Einst als beiläufig erwähnt, wirbt der iPhone-Hersteller mittlerweile offensiv damit. Damit hebt sich der Konzern klar vom Rivalen und Marktführer Google ab, welcher sein Geld hauptsächlich mit Werbung verdient.
Während Google bald auf seinem Webbrowser Chrome Werbeblocker und -tracker einschränken will, blockiert der Apple-Browser Safari Tracker von Haus aus. «Schutz von Privatsphäre sind Menschenrechte», wiederholt Apple-Chef Tim Cook gebetsmühlenartig.
Am Ziel ist der Konzern noch lange nicht. Soeben kam raus, dass viele Smartphone-Apps selbst Nachts Daten an zig Drittfirmen schicken. Davon betroffen sind Apple- wie auch Android-Kunden.
Apple will Tracker besser kontrollieren
Hier setzt Apple mit dem neuen Smartphone-System an. Apple-Softwarechef Craig Federighi präsentierte gestern an der Entwickler-Konferenz WWDC neue Funktionen, welche Tracker in ihrer Funktion einschränken.
Neu können Nutzer den Aufenthaltsort nur einmal mit der App teilen. Bisher konnte man nur permanenter Nutzung zustimmen. Will eine Anwendung später auf den Standort zugreifen, erhält der iPhone-Nutzer eine Warnmeldung. Hier eingeschlossen ist auch, wenn die App über W-LAN oder Bluetooth den Standort rausfinden will.
Zuletzt gab es immer mehr Apps und Dienste, über welche Nutzer sich via Facebook oder Google einloggen können. Das ist praktisch, da kein Account erstellt werden muss. Gleichzeitig sammeln die beiden Konzerne so Nutzerdaten.
Der iPhone-Hersteller bietet hierfür eine Alternative. Künftig ist es möglich sich für Online-Dienste mit dem Apple-Login anzumelden. Der Tech-Gigant verspricht, dass so die Privatsphäre der Nutzer geschützt wird.
Milliarden-Deal mit Google
Auch hat Federighi gestern angekündigt, dass die eigene Smart-Home-Technik künftig auf Internet-Routern verfügbar ist. Damit sollen die einzelnen Geräte (etwa Überwachungskameras) besser abgeschirmt werden können. Allerdings ist die Zahl der Partner noch überschaubar.
Konsequent ist Apple beim Schutz der Privatsphäre nicht. In China kooperiert der Konzern mit staatsnahen Betrieben. Zudem ist Datenkrake Google auf jedem Apple-Gerät die Standard-Suchmaschine, obwohl es durchaus gute Alternativen gibt. Ein Deal, der dem Konzern jährlich 9 Milliarden Dollar in die Kassen spült.