Stadler Rail: Gewinn wegen Frankenstärke & Verlusten eingebrochen
Der Gewinn von Stadler Rail ist wegen der Frankenstärke Finanzverlusten eingebrochen. Der Zugbauer ist aber weiter gewachsen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im ersten Halbjahr 2022 ist Stadler Rail weiter gewachsen.
- Der Ostschweizer Zugbauer erlitt aber einen Gewinneinbruch.
Der Zughersteller Stadler Rail ist im ersten Halbjahr zwar weiter gewachsen, hat aber einen Gewinneinbruch erlitten. Wegen der Frankenstärke und Finanzverlusten schmolz der Reingewinn auf 2,4 Millionen Franken. Vor einem Jahr hatte der Ostschweizer Konzern noch einen Reingewinn von 26,3 Millionen Franken erzielt.
Währungseffekte von 30 Millionen aufgrund der abrupten und starken Aufwertung des Schweizer Frankens seit Jahresbeginn hätten das Ergebnis erheblich beeinträchtigt. Das gab der Konzern am Mittwoch in einem Communiqué bekannt.
Belastet wurde das Konzernergebnis noch durch weitere Kursverluste im Finanzergebnis in der Höhe von 32,1 Millionen Franken. «Diese sind vor allem auf stichtagsbezogene Bewertungseffekte aufgrund der starken Aufwertung des Schweizer Frankens – Infolge der kurz vor dem Halbjahresabschluss erfolgten Leitzinserhöhung – Insbesondere gegenüber dem Euro, zurückzuführen», schrieb Stadler.
Umsatz von Stadler Rail legte zu
Der Umsatz legte dagegen um 4 Prozent auf 1,47 Milliarden Franken zu. Der Betriebsgewinn EBIT kletterte um 36 Prozent auf 66,8 Millionen Franken. Grund dafür ist ein Einmaleffekt im Zusammenhang mit der zum Jahresende 2021 kommunizierten Akquisition von BBR.
Dagegen schoss der Auftragseingang auf 5,97 Milliarden Franken nach oben. Damit seien das Gesamtjahresziel schon erreicht worden.
Damit hat das Unternehmen von Peter Spuhler Analysten-Erwartungen bei Auftragseingang, Umsatz, EBIT und EBIT-Marge teils weit übertroffen. Beim Reingewinn total verfehlt.
Stadler Rail schraubt Ausblick zurück
Zudem schraubt der Konzern den Ausblick teilweise zurück. Zwar erwartet Stadler im Gesamtjahr 2022 weiterhin Umsatz zwischen 3,7 und 4,0 Milliarden Franken. Auch die Investitionen von circa 200 Millionen Franken werden bestätigt.
Dagegen peile Stadler neu eine etwas tiefere EBIT-Marge im Vergleich zum Vorjahreswert von 6,2 Prozent an. Diese werde aber mindestens 5 Prozent betragen, hiess es. Bisher war der Konzern von einer stabilen Marge ausgegangen.
Für 2025 bestätigt Stadler das Ziel von 8 bis 9 Prozent EBIT-Marge «in stabilem wirtschaftlichen Umfeld». Aber aufgrund aktueller Rahmenbedingungen seien 7 bis 8 Prozent realistisch, schrieb das Unternehmen.