Sulzer baut 55 Stellen an drei Standorten ab

Gemäss Unia baut der Industriekonzern Sulzer in der Schweiz 55 Stellen ab. Bei der Unia stossen die Einschnitte auf Protest.

Das Logo des Industriekonzerns Sulzer. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/STEFFEN SCHMIDT

Das Wichtigste in Kürze

  • Offenbar will Sulzer in Winterthur, Oberwinterthur und Allschwil BL Stellen abbauen.
  • Laut der Gewerkschaft Unia sind 55 Arbeitsplätze betroffen.
  • Der Industriekonzern bestätigt «rund 50 Entlassungen».

Der Industriekonzern Sulzer baut in der Schweiz Stellen ab. Betroffen sind gemäss Gewerkschaft Unia 55 Arbeitsplätze bei Sulzer Chemtech an den Standorten Winterthur, Oberwinterthur und Allschwil BL. Sulzer bestätigte am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP die Meldung in einer Stellungnahme zu weiten Teilen.

«Der durch die Pandemie verursachte globale Konjunktureinbruch und die damit einhergehenden Marktverzerrungen haben zu rund 50 Entlassungen geführt. In zwei Konzerngesellschaften in der Schweiz mussten wir unsere Kapazitäten anpassen», heisst es dort. Für die betroffenen Mitarbeitenden stehe im Rahmen des Gesamtarbeitsvertrages ein umfassender Sozialplan zur Verfügung.

Sulzer leidet stark unter der Coronakrise bzw. dem starken Nachfragerückgang etwa in der Öl- und Gasindustrie. Der Winterthurer Traditionskonzern hatte bereits mitgeteilt, dass Rückstellungen für Restrukturierungskosten in Höhe von rund 60 Millionen Franken getätigt würden.

Blick auf den Standort des Industriekonzerns Sulzer, das Sulzerhochhaus, am Mittwoch, 6. Februar 2019, in Winterthur. - Keystone

Der Konzern will nun am (morgigen) Freitag zusammen mit den Halbjahreszahlen auch genauer über die geplante Restrukturierung informieren.

Protest der Unia

Bei der Unia stossen die Einschnitte auf Protest: «Für die Gewerkschaft Unia ist die Ankündigung unverständlich. Das Unternehmen verfügt über ausreichend Mittel, Anpassungen ohne Schaden für die Angestellten vorzunehmen. Die Unia fordert als Sofortmassnahme eine Verlängerung des gesetzlichen Konsultationsverfahrens.»

Anders tönt es bei den Angestellten Schweiz: Man könne die angespannte Situation bei Sulzer Chemtech nachvollziehen, schrieb der Verband seinerseits in einem Communiqué. Angestellte Schweiz fordere aber die Unternehmensführung auf, zu prüfen, welche Stellen mit geeigneten Massnahmen trotzdem erhalten werden könnten. «Zu denken ist dabei insbesondere an Kurzarbeit.»