Thomas Cook schreibt rote Zahlen, weil Urlauber Reisen verschieben
Weil es im Sommer so heiss war, hatten viele Europäer keine Lust auf Ferien. Thomas Cook schrieb deshalb ein Verlust von 208 Millionen Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Der warme Sommer brachte dem Konzern Thomas Cook einen Verlust von 208 Millionen Franken.
- Der Konzerchef sprach deshalb von einem enttäuschenden Jahr.
Der heisse Sommer in Europa hat den Touristikkonzern Thomas Cook tief in die roten Zahlen gebracht. Angesichts des dauerhaft warmen Wetters verschoben Urlauber Reisen ins Ausland oder verzichteten ganz darauf. So stand im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende September unter dem Strich ein Verlust von 208 Millionen Franken, wie das Unternehmen mit Marken wie Neckermann Reisen und der Fluglinie Condor am Donnerstag mitteilte. Konzernchef Peter Fankhauser sprach in London von einem «enttäuschenden Jahr». Im vorigen Geschäftsjahr hatte Thomas Cook netto noch 11,4 Millionen Franken verdient.
Der Preiskampf unter den Veranstaltern liess zudem die Gewinnmargen bei Thomas Cook schrumpfen. Der um Sonderposten bereinigte Betriebsgewinn brach um 23 Prozent auf 317 Millionen Franken ein. Unter dem Strich kam noch eine deutlich gestiegene Steuerbelastung hinzu. Die Aktionäre müssen auf eine Dividende verzichten, wie der Konzern bereits bei einer Gewinnwarnung am Dienstag angekündigt hatte.
Vor allem in Grossbritannien lief das Geschäft schlecht. Hier musste der Konzern auch abseits von Sonderposten einen operativen Verlust verbuchen. In den anderen Regionen Kontinental- und Nordeuropa ging der bereinigte operative Gewinn zurück. Besser lief es bei den konzerneigenen Fluggesellschaften wie Condor und Thomas Cook Airlines. Mit einem bereinigten operativen Gewinn von 164 Millionen Franken verdienten sie 12 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.