Umweltkatastrophen und Artensterben unter den grössten Risiken für Weltwirtschaft
Extreme Wetterereignisse, Naturkatastrophen, Artensterben, Umweltkatastrophen und Versagen bei der Eindämmung der Erderwämung: Das Weltwirtschaftsforum(WEF) warnt vor den Risiken und Folgen des Klimawandels für die Weltwirtschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Umweltorganisation WWF fordert mehr unternehmerische Verantwortung.
«Der Meeresspiegel steigt und Klimafeuer brennen», sagte WEF-Präsident Borge Brende am Mittwoch bei der Vorstellung des jährlichen Risiko-Reports. Doch «die politische Landschaft ist polarisiert».
Zum ersten Mal sind die fünf grössten globalen Risiken laut Bericht allesamt Umweltrisiken. So warnen 750 befragte Experten und Entscheidungsträger aus der Weltwirtschaft für die nächsten zehn Jahre vor extremen Wetterereignissen «mit grossem Schaden für Besitz, Infrastruktur und Leben» sowie vor Naturkatastrophen. Ebenso erwarten sie einen Verlust der biologischen Vielfalt und den Zusammenbruch von Ökosystemen an Land und im Wasser.
Weitere langfristige Risiken sind demnach das Scheitern von Regierungen bei der Anpassung an den Klimawandel sowie vom Menschen verursachte Umweltschäden - beispielsweise durch Umweltkriminalität, eine Ölpest oder «radioaktive Kontaminierung».
2020 sei das Jahr, in dem die führenden Politiker der Welt «mit allen Bereichen der Gesellschaft» daran arbeiten müssten, «unser System der Kooperation» zu verbessern und «neu zu beleben», forderte Brende. Dies müsse «nicht nur kurzfristigem Nutzen» dienen, sondern der Bewältigung «unserer tief verwurzelten Risiken».
Die Umweltorganisation WWF nahm vor diesem Hintergrund besonders die Unternehmen in die Pflicht. Sie müssten jetzt «Verantwortung übernehmen und Nachhaltigkeitsziele stringent in ihr Kerngeschäft etablieren», erklärte WWF-Vorstand Eberhard Brandes. «Unternehmerische Verantwortung ist unteilbar und muss für alle Bereiche eines Unternehmens gelten.» Insbesondere müssten sich «noch mehr Unternehmen als bisher ehrgeizige Klimaziele setzen».