UPC wehrt sich gegen Einschränkungen bei Replay-TV
Geht es nach der Rechtskommission des Nationalrats, könnten Werbefenster bei zeitversetztem Fernsehen nicht mehr übersprungen werden. Dagegen wehrt sich UPC.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Rechtskommission des Nationalrats will Replay TV einschränken.
- Telekom-Anbieter UPC wehrt sich jetzt öffentlich gegen dieses Vorhaben.
Replay TV ist heute Normalität. Filmbeginn ist nicht 20.15 Uhr, sondern wenn der Zuschauer Zeit hat. Und die Werbung kann er gleich spulen, wenn er keine Lust drauf hat. Die Rechtskommission des Nationalrats will das ändern. Sie schlägt vor, dass Werbung künftig nicht mehr übersprungen werden darf, wenn dies vom Programmveranstalter so gewünscht wird.
Dagegen wehrt sich jetzt die UPC. Der Telekom-Anbieter ist vom Vorhaben direkt betroffen. Dass sich aber Unternehmen über die Öffentlichkeit in die Politik einmischen, überrascht dennoch. «Die parlamentarische Rechtskommission des Nationalrates hat sich nun für eine Änderung der gesetzlichen Grundlagen ausgesprochen, welche den Replay-TV-Dienst in der heutigen Form gefährdet», schreibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung.
70 Prozent gucken zeitversetzt fern
Laut UPC ist Replay TV längst etabliert. Rund 70 Prozent der Kunden gucken heute zeitversetzt fern. Verlierer wären also die Nutzer. Auch stünde der Vorschlag im Widerspruch zur Vereinbarung Gemeinsamen Tarif 12 (GT 12), in welchem die Entschädigung für das zeitversetzte Fernsehen geregelt ist. «Falls neben der bestehenden Entschädigung für Replay Dienste nach GT 12 neu noch direkte Zahlungen an TV-Programmveranstalter geleistet werden müssen, bedeutet dies faktisch eine doppelte Vergütung an die TV-Sender», kritisiert UPC.
Die Werbebranche klagt, dass seit der Einführung von Replay TV die Einnahmen zurückgegangen sind. Auch dagegen wehrt sich UPC. «Die publizierten Zahlen der Stiftung Werbestatistik Schweiz zur Entwicklung des Werbemarkts Schweiz zeigen klar, dass seit der offiziellen Einführung von Replay im Jahr 2012 der TV-Gesamtwerbeumsatz in der Schweiz im Gegenteil sogar von 726 Millionen auf 774 Millionen Franken im Jahr 2017 gestiegen ist.»