Wirecard legt mehrfach verschobene Bilanz vor

Der Zahlungsabwickler Wirecard kommt auch nach der Sonderprüfung seiner Bilanzen nicht zur Ruhe. Beim Durchleuchten der Bücher blieben viele Fragen offen.

Der Schriftzug von Wirecard an der Firmenzentrale des Zahlungsdienstleisters. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute will Wirecard die Zahlen seiner mehrfach verschobene Bilanz von 2019 vorlegen.
  • Beim Durchleuchten der Bücher blieben viele Fragen offen.
  • Analysten hinterfragen, ob bei dem Unternehmen alles mit rechten Dingen zugeht.

Der Zahlungsabwickler Wirecard kommt auch nach der Sonderprüfung seiner Bilanzen nicht zur Ruhe. Beim Durchleuchten der Bücher blieben viele Fragen offen. Jetzt nimmt sogar die Staatsanwaltschaft das Gebaren der Vorstände unter die Lupe. Am Donnerstag will der Konzern nun endlich die mehrfach verschobene Bilanz für 2019 vorlegen.

Der Konzern beeindruckt mit seinen jüngsten Geschäftszahlen und hält trotz der Corona-Krise an seinen Jahreszielen fest. Die Augen von Analysten richtet sich aber auf die Frage, ob bei dem Unternehmen alles mit rechten Dingen zugeht.

Die KPMG-Prüfer konnten und wollten Wirecard nach monatelanger Prüfung weder in Summe Unbedenklichkeit bescheinigen, noch attestierten sie rundweg Fehlverhalten. Viele Fragen blieben für sie nach eigener Darstellung offen.

Im ersten Quartal bekam zwar auch Wirecard die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu spüren. So kam das Geschäft mit Fluggesellschaften und Reisebüros deutlich unter Druck, während der Online-Shoppingboom die Auswirkungen abfederte. Der Vorstand ging aber nicht davon aus, dass die Krise einen nachhaltig negativen Effekt auf das Geschäft von Zahlungsabwicklern habe. Im laufenden Jahr will Wirecard weiterhin einen operativen Gewinn (Ebitda) von 1 bis 1,12 Milliarden Euro erreichen.