Erkältung oder Covid? Zwei regionale Hausärzte erklären

Die Erkältungszeit hält Einzug. Zusammen mit der Coronavirus-Pandemie kann das zu Unsicherheiten führen. Zwei regionale Ärzte erklären.

Ist es nur eine Erkältung oder doch das Coronavirus? - Pixabay

Stefan Oertle, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, hat eine Praxis in Ostermundigen. Dort werden keine Corona-Tests durchgeführt, denn das Testzentrum auf dem BernExpo-Gelände liegt nahe.

«Ausserdem erlauben es die räumlichen Gegebenheiten nicht, Patienten und Covid-Testpersonen mit genügender Sicherheit zu trennen», so Oertle. Damit werden auch die älteren Patienten besser geschützt.

Nur minim mehr Patienten erwartet

Urs Schwyzer, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, hat in Ittigen eine Praxis. Dort werden Corona-Tests durchgeführt, falls genügend Platz und Zeit vorhanden ist.

Er erwartet in der kühlen Jahreszeit nur minim mehr Patienten. «Und sicher viel weniger als in anderen Jahren, da sich ja die meisten Leute an die Hygienemassnahmen inklusive Distanzregeln und Maskentragen im öffentlichen Verkehr halten.»

Sollte es jedoch nötig sein, kann in der Praxis ein Testraum innert einer Stunde bereitgestellt werden. In der Praxis werden Personen mit Husten, Halsschmerzen und Fieber getestet.

Nur ein Test bringt Gewissheit

Ähnliches sagt Stefan Oertle: «Wir erwarten mehr Telefonate, aber nicht mehr Patienten.» Er empfiehlt, sich bei Fieber, Husten und Gliederschmerzen oder starke Halsschmerzen telefonisch beim Arzt zu melden.

«Zum Schutz von älteren Patienten sollte man mit diesen Symptomen nicht direkt in die Arztpraxis gehen.» Nur ein Test könne Gewissheit bringen, ob es sich um das Coronavirus oder um andere Erkältungsviren handelt.

Empfehlung: Eine Grippeimpfung

«Unter einer Erkältung versteht man üblicherweise einen Schnupfen. Bei einer Grippe mit Husten, Fieber und Gliederschmerzen kommen gleich mehrere Erreger infrage», erklärt Oertle. Beispielsweise Influenza- oder Parainfluenzavieren, Coronaviren oder bakterielle Erreger.

Ausserdem betont Oertle, dass die Grippewelle meist von Ende Dezember bis Ende Februar dauert, die Covid-Pandemie jedoch andauernd präsent ist. Auch bakterielle Infekte, wie beispielsweise eine Lungenentzündung, können immer auftreten.

Seine Empfehlung an Risikogruppen lautet, sich gegen die Grippe (Influenzaviren) impfen zu lassen. Auch die offiziellen Empfehlungen des BAG und die Hygienemassnahmen sollten unbedingt eingehalten werden.