Weggis stoppt Hallenbad-Neubau wegen zu hoher Kosten

Wie die Gemeinde Weggis informiert, ist die Realisierung des Projektes «Ersatzneubau Lido-Hallenbad» aufgrund höher ausfallender Kosten nicht zu verantworten.

Blick auf die Gemeinde Weggis. - Kanton Luzern - Nau.ch / Simone Imhof

Die in Auftrag gegebene Überprüfung der Kosten ergab Investitionen in der Höhe von rund 23 Millionen Franken und folglich dadurch auch ansteigende jährliche Betriebskosten in der Höhe von mehr als zwei Millionen Franken.

Sowohl die Investitions- wie auch die jährlich anfallenden Betriebskosten wären zu hoch, als dass die Gemeinde Weggis das Neubauprojekt verantworten könnte.

Finanzierungskonzept mit Nachbargemeinden gescheitert

Der Gemeinderat erarbeitete ein entsprechendes Finanzierungskonzept, welches den Nachbargemeinden Greppen und Vitznau und einem Ausschuss des Bezirksrates Küssnacht vorgestellt wurde.

Dies mit dem Ziel, dass die Gemeinden, welche bereits bis anhin das Weggiser Hallenbad für das obligatorische Schulschwimmen nutzen, sich an den Investitions- und Betriebskosten beteiligen.

Die entsprechenden Rückmeldungen fielen jedoch negativ aus.

Finanzpolitische Verantwortung wahrnehmen

Somit ist es für den Gemeinderat klar, zum einen wegen der massiven Kostenüberschreitung gegenüber der ursprünglichen Summe und zum andern wegen der fehlenden verbindlichen Zusicherung weiterer Gemeindebeiträge, die Weiterbearbeitung des Neubauprojekts jetzt rechtzeitig zu stoppen.

Damit wird klar der aktuellen Gemeindestrategie Rechnung getragen.

«Die Gemeinde Weggis pflegt eine verantwortungsvolle und transparente Finanzpolitik. Wir setzen die finanziellen Mittel sorgfältig, nachhaltig und zielgerichtet ein.»

Planungskredit wurde nicht angetastet

Der durch die Weggiser Stimmberechtigten bewilligte Planungskredit in der Höhe von 1,2 Millionen Franken basiert auf der Bausumme von 17 Millionen Franken.

Dieser Planungskredit, der bis anhin noch nicht angetastet wurde, wird grösstenteils hinfällig, weil es für das Neubauprojekt in dieser Form nun keine Urnenabstimmung über den Baukredit geben wird.

Die Aufwendungen für die Überprüfung der Kosten konnten über den Wettbewerbskredit abgewickelt werden.

Allfällige weitere Kosten im Zusammenhang mit dem Projektstopp wird der Gemeinderat jedoch über diesen Planungskredit abbuchen.

Wie es nun weitergeht

Mit dem Stopp der Weiterbearbeitung des Ersatzneubaus Lido-Hallenbad geht einerseits ein Traum nicht in Erfüllung, andererseits werden sich neue Möglichkeiten eröffnen, die bestehende Lido-Anlage zu betreiben.

Der Gemeinderat will hier finanzpolitisch verantwortbare Lösungen finden – ein konkreter Plan B liegt zur Zeit nicht vor.

Die Vorbereitungen dazu werden voraussichtlich im Herbst dieses Jahres gestartet. Vorab werden nun die finanzpolitischen Machbarkeiten geprüft.

Nachhaltige Lösung wird gesucht

Bestehen bleibt jedoch die Absichtserklärung mit der Grundeigentümerschaft des Hotels Alexander zur künftigen Miete der unterirdischen Parkebene im Neubau.

Diese Parkplätze sind primär vor allem für den Sommerbetrieb des Strandbads notwendig und können auch unter dem Jahr genutzt werden.

Der Gemeinderat ist zuversichtlich, mit dem gewählten Vorgehen für Weggis eine nachhaltige Lösung zu finden.