Meisterschwanden erarbeitet ein Projekt zur offenen Jugendarbeit
Meisterschwanden entwickelte zusammen mit drei Gemeinden das Projekt zur «offenen Jugendarbeit im oberen Seetal» und führte eine Bedarfsanalyse durch.
Die vier Gemeinderäte Bettwil, Fahrwangen, Meisterschwanden und Sarmenstorf haben in den vergangenen Monaten ein gemeinsames Projekt zur «offenen Jugendarbeit im oberen Seetal» erarbeitet. Als Grundlage diente eine entsprechende Bedarfsanalyse über alle vier Gemeinden.
Kinder und Jugendliche sollen Unterstützung auf dem Weg zum Erwachsenwerden bekommen
Dabei wurde ein Handlungsbedarf für den Auf- und Ausbau von geeigneten Massnahmen der Kinder- und Jugendförderung und einer offenen Jugendarbeit klar bestätigt. Mit den aufgezeigten Massnahmen erhalten Kinder und Jugendliche eine wichtige ergänzende Unterstützung auf dem Weg zum Erwachsenwerden, denn das Jugendalter ist die Lebensphase, in der die grundlegende Orientierung im Leben eines Menschen stattfindet und herausfordernde Aufgaben zu bewältigen sind.
Sowohl körperliche wie auch kognitive Entwicklungen, die Loslösung vom Elternhaus, die Bildung der Selbstständigkeit, die Integration in der komplexen Gesellschaft, den Übergang in die Berufswelt sowie die Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit machen das Jugendalter zu einer schwierigen und herausfordernden Lebensphase.
Der Schwerpunkt liegt auf mobilen Angeboten
Eine offene Jugendarbeit soll die wichtigsten Bedürfnisse (wie z.B. Jugendtreffpunkt, Anlaufstelle, mobile Jugendarbeit) abdecken. Neue Ideen (z.B. offene Turnhalle, aufsuchende Jugendarbeit, Projektarbeit) ermöglichen und diese mit bestehenden Angeboten verbinden. Natürlich unter Berücksichtigung der geografischen Gegebenheiten aller vier Gemeinden.
Um Beziehungsarbeit an informellen Treffpunkten zu leisten und Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum zu bearbeiten, soll ein Schwerpunkt bei den mobilen Angeboten liegen (z.B. Jugendmobil, offene Turnhalle etc.). Auch sei eine regionale Koordinationsstelle im Bereich der Kinder- und Jugendförderung sinnvoll, wodurch die vorhandenen Akteure mit den neuen Angeboten vernetzt werden können.
Eine zusätzliche Unterstützung soll als Ergänzung dienen
Zusammenfassend kann eine offene Jugendarbeit dazu beitragen, die Herausforderungen dieser schwierigen Lebensphase für die Jugendlichen etwas abzufedern, die Rahmenbedingungen zum Aufwachsen in einer Gemeinde optimieren und dafür sorgen, dass sich Jugendliche in der Bewältigung dieser Lebensphase ergänzend zu Familie, Schule und Verein unterstützt fühlen.
Das dreijährige Pilotprojekt beginnt 2022
Die vier Gemeinderäte werden an den kommenden Winter-Gemeindeversammlungen je einen Kreditantrag für ihren Kostenanteil beantragen. Dadurch kann im Sommer 2022 ein dreijähriges Pilotprojekt starten, welches vom Kanton Aargau auch finanziell unterstützt wird. Eine Begleitgruppe soll die Pilotphase die kommenden drei Jahren begleiten und gegen Ende dieser Phase (Sommer 2025) zuhanden den Gemeinderäten ihren Auswertungsbericht mitsamt ihrer Empfehlung überreichen.
Die vier Gemeinderäte anerkennen die Notwendigkeit einer Jugendarbeit im Oberen Seetal. Insbesondere in der aktuellen COVID-19-Pandemie hat sich die Situation für unsere Jugendlichen nochmals spürbar verschärft und offenbart nun das Fehlen eines passenden Angebotes.
Alle beteiligten Gemeinden müssen dem Kredit für das Pilotprojekt zustimmen
Die Gemeinderäte sind überzeugt, dass für unsere Kinder und Jugendlichen das Angebot ergänzt werden soll und stehen aus diesem Grund einer Pilotphase zur Einführung dieser offenen Kinder- und Jugendarbeit positiv gegenüber. Zudem erhalten die Gemeinderäte mit der beantragten Pilotphase in drei Jahren die Möglichkeit, den gewählten Umsetzungsweg nochmals zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Die Gemeinderäte weisen darauf hin, dass das vorliegende Projekt der offenen Jugendarbeit auf der Annahme basiert, dass alle vier Gemeinden teilnehmen werden. Sollte sich eine Gemeinde gegen diesen Kredit aussprechen, muss die Kommission einen Projektabbruch in Betracht ziehen bzw. einen angepassten Vorschlag ausarbeiten.