Bikepark Thunersee: «Biken ist keine Randerscheinung mehr»

Der Bikepark Thunersee bietet Adrenalinkicks und beste Trails in der Region. Jérôme Hunziker erklärt den Reiz des Bikens.

Bikepark Thunersee
Jérôme Hunziker ist begeisterter Biker. - André Maurer Photography (andremaurer.ch)/zvg

«Der Spatenstich für den Heartbeat Trail Beatenberg ist erfolgt!», dies gab der Bikepark Thunersee letzte Woche in einer Medienmitteilung bekannt. Nach rund achtwöchiger Bauzeit soll die neue Anlage im Frühling 2021 eröffnet werden.

«Der Verein Bikepark Thunersee wurde vor über 10 Jahren von meinem Vater gegründet», erklärt Jérôme Hunziker. «Er wollte ein Angebot und eine Infrastruktur für die Biker in der Region bauen.» Heute ist Jérôme Projekt- und Marketingleiter des Bikeparks und selbst passionierter Biker.

«Das Schöne am Biken ist, dass man absolut flexibel ist. Man ist von keinem Stundenplan abhängig, auch das Wetter spielt eigentlich keine Rolle», schwärmt Jérôme. «Und man kann Zeit mit Freunden verbringen, das ist das Beste!»

Bikepark Thunersee
Unterwegs auf dem Rabenfluh Trail. - zvg

Neue Pumptracks und Trailcenter

Der Bikepark Thunersee unterhält aktuell zwei Trails: den Goldiwheel Trail und den Rabenfluh Trail. Im Frühling wird mit dem Heartbeat Trail der dritte dazukommen. Daneben gibt es einen Bikepark am Wiriehorn, zwei Pumptracks (im Lerchenfeld und in Thierachern) sowie den Dirtpark in Steffisburg.

«In Zukunft wollen wir uns vermehrt auf den Ausbau von Routen konzentrieren», erklärt Jérôme. Diese verlaufen entlang von Wanderwegen, sind ausgeschildert und komplett befahrbar. Auf vielbenutzten Wanderwegen soll der Verkehr dabei doppelspurig verlaufen.

Bikepark Thunersee
In Zukunft sollen auch einfachere Übungsangebote entstehen, da die bestehenden Trails, wie hier der Rabenfluh Trail, relativ anspruchsvoll sind - zvg

Auch neue Pumptracks und Trailcenter sind geplant. Die Trailcenter sollen aus Runden unterschiedlicher Grösse bestehen, auf denen man das Biken lernen und üben kann. «Die Leute sollen in einem sicheren Rahmen die ersten Versuche machen», betont Jérôme.

Ein emotionales Thema

Die Nachfrage auf den Trails ist gross, das Angebot für die vielen Biker eigentlich noch zu klein. Gerade auf den Zufahrten zu den Trails gibt es öfters Stau. Da diese oft durch Quartiere führen, gibt es schon mal ein paar verärgerte Anwohner. «Es kann vorkommen, dass in kurzer Zeit 20 Biker durch ein Quartier fahren», gesteht Jérôme ein.

Er verstehe, dass dies mühsam sei, sagt Jérôme. «Es ist ein sehr emotionales Thema. Ich glaube, wir müssen lernen, wieder mehr aufeinander Rücksicht zu nehmen und Verständnis und Toleranz dem Gegenüber zu zeigen.»

Bikepark Thunersee
Beim Biken ist man mitten in der Natur. - zvg

Erschwerend kommt hinzu, dass das Biken ein Individualsport ist. «Die Leute wissen oft nicht, an wen sie sich mit Beschwerden oder Anregungen wenden sollen.»

Hier will der Bikepark Thunersee Hilfe leisten. «Wir erhalten viele Anfragen von regionalen Burgergemeinden», erzählt Jérôme. «Wir wollen zwischen Behörden, Bevölkerung und Bikern vermitteln.»

Mehr Biker durch Corona

Ob auch der Bikepark Thunersee die Auswirkungen von Corona gespürt habe? «Extrem!», bestätigt Jérôme. «Zu Beginn der Pandemie als das Wetter schön und warm wurde, haben wir auf den Trails einen enormen Anstieg verzeichnet.»

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Durch das schöne Wetter und den Lockdown erfuhr der Bikepark Thunersee diesen Frühling eine noch grössere Nachfrage. - zvg

Auch sonst scheint das Biken immer mehr Zuwachs zu gewinnen. «Biken ist heute keine Randerscheinung mehr», erklärt Jérôme. «Laut der Sportstudie 2020 gibt es in der Schweiz mittlerweile mehr Biker als Fussballspieler.»

Auch die Gemeinden im Einzugsgebiet des Bikeparks unterstützen das Thema zusehends. So ist der Bikepark ein Teil des überregionalen Projekts zur Förderung der Region Thun (ERT). Auch die Gemeinde Steffisburg will weitere Bikestrecken in der Region unterstützen.

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Jérôme Hunziker, Projekt- und Marketingleiter Verein Bikepark Thunersee. - André Maurer Photography (andremaurer.ch)

Zur Person

Jérôme Hunziker stammt ursprünglich aus Steffisburg. Heute wohnt er in Heiligenschwendi. «Ganz in der Nähe, in Goldiwil, beginnt auch der Rabenfluh Trail», erklärt er schmunzelnd.

Es gefalle ihm sehr gut in der Region, bestätigt er. «Die Region ist sportlich komplett. Vom Biken über Wassersport bis hin zum Bergsport kann man hier alles machen. Man ist immer nahe an der Natur

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