Stadt Wil erhält Auszeichnung als Fair Trade Town

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Am heutigen Donnerstag, 19. September 2024, hat die Stadt Wil die Auszeichnung als Fair Trade Town erhalten. Auch eine Schule bekommt bald eine Auszeichnung.

Die Primarschule Kirchplatz in Wil (SG).
Die Primarschule Kirchplatz in Wil (SG). - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Stadt Wil schreibt, ist die Auszeichnung als «Fair Trade Town» ein weiterer Schritt für eine nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene.

Fair Trade Town ist eine internationale Auszeichnung für Städte und Gemeinden, in welchen sich Läden, Restaurants, Firmen, Verwaltung etc. gemeinsam für den fairen Handel und einen nachhaltigen Konsum engagieren.

Ab diesem Donnerstag gehört auch die Stadt Wil zu den 22 Fair Trade Towns in der Schweiz und wurde an einer Veranstaltung mit Vertretungen aus Wirtschaft und Politik offiziell ausgezeichnet.

Fünf Kriterien erfüllt

Um Fair Trade Town zu werden, setzt der Dachverband Swiss Fair Trade folgende fünf Kriterien voraus.

Zum einen bekenn sich die Stadt Wil zum fairen Handel. Zum zweiten koordiniert eine Arbeitsgruppe das Engagement für nachhaltigen Konsum und Fairen Handel

Drittens bieten lokale Partner fair gehandelte Produkte an. Ein viertes Kriterium sind Aktivitäten, die den nachhaltigen Konsum und Fairen Handel sichtbar machen.

Schliesslich wird der nachhaltige Konsum und faire Handel der Bevölkerung durch Öffentlichkeitsarbeit nähergebracht.

Primarschule Kirchplatz wird eine der ersten Fair-Trade-Schulen im Land

Die Stadtverwaltung setzt in verschiedenen Bereichen zertifizierte Produkte ein, beispielsweise beim Einkauf von Papier oder Holz.

In der Mitarbeitenden-Kantine im Rathaus führen die Lernenden der Stadtkanzlei einen Fair-Trade-Kiosk, der verschiedene Fair-Trade-Produkte anbietet.

Auch bei Sitzungen, im Hauswirtschaftsunterricht oder bei den Pausenkiosken in den Schulen wird auf regionale und fair produzierte Produkte geachtet. Die Primarschule Kirchplatz wird Ende Oktober sogar als eine der ersten Schulen in der Schweiz als Fair-Trade-School ausgezeichnet.

Künftig wird in der Stadt Wil mindestens einmal jährlich eine Fair-Trade-Town-Aktivität stattfinden, die an die Öffentlichkeit gerichtet ist.

Prozess, in dem auch Unternehmen mitwirken können

Auch verschiedene Unternehmen und Geschäfte aus der Stadt Wil engagieren sich für den fairen Handel. Auf der Plattform der Organisation ist ersichtlich, welche Unternehmen bereits Teil von Fair Trade Town sind und Produkte aus fairem Handel nutzen oder anbieten.

Mit der Auszeichnung ist das Engagement der Stadt Wil für den fairen Handel aber nicht abgeschlossen.

Fair Trade Town ist denn auch keine einmalige Auszeichnung, sondern vielmehr ein Prozess, bei dem die Themen fairer Handel und Nachhaltigkeit vorangetrieben werden.

Die Arbeitsgruppe freut sich über Rückmeldungen von interessierten Unternehmen oder Privatpersonen, die sich einbringen und Projekte unterstützen oder ihr bereits vorhandenes Engagement für den fairen Handel sichtbar machen wollen.

Tolles Ergebnis dank Rekord-Engagement der Arbeitsgruppe

2015 hatte das Stadtparlament den Stadtrat mit einem Vorstoss dazu aufgefordert, die Auszeichnung als «Fair Trade Town» zu erlangen.

Am Stadtfest 2019 wurde das Projekt erstmals öffentlich vorgestellt.

Im September 2023 hat die Arbeitsgruppe Fair Trade Town mit Vertretungen der Stadtverwaltung, von Organisationen und Betrieben die Arbeit aufgenommen.

Innerhalb eines Jahres hat es die Arbeitsgruppe mit ihrem Engagement geschafft, die Voraussetzungen einer Fair Trade Town zu erfüllen.

Über 2000 Fair Trade Towns weltweit – 22 in der Schweiz

Weltweit gibt es in mehr als 30 Ländern über 2000 Fair Trade Towns, davon aktuell 22 in der Schweiz, wo die Auszeichnung vom Dachverband Swiss Fair Trade vergeben wird.

Die Kriterien sind niederschwellig und sollen dazu führen, dass möglichst viele lokale Betriebe zu einem fairen und nachhaltigen Konsum beitragen können.

Ein grosser Teil unseres täglichen Bedarfs kann nicht mit regionalen Produkten gedeckt werden und wird importiert, wie zum Beispiel Kaffee, Tee und Kakao, aber auch Textilien und Elektronikprodukte.

Fair-Trade-Produkte müssen nebst Sozialstandards auch Umweltkriterien erfüllen. Da in der Ökobilanz der Anbau und die Verarbeitung für den grössten Anteil des CO2-Fussabdrucks eines Produktes verantwortlich sind und Fair-Trade-Produkte weitgehenden auf Flugtransporte verzichten, stellen sie auch aus ökologischer Sicht sinnvolle Ergänzungen im Warenkorb dar und helfen den Menschen im Globalen Süden eine zukunftsfähige Landwirtschaft und ein existenzsicherndes Einkommen zu entwickeln.

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