Kollegah und Farid Bang besuchen Auschwitz

Die beiden Rapper Farid Bang und Kollegah statten nach dem Eklat um die Echoverleihung der polnischen KZ-Gedenkstätte in Auschwitz einen Besuch ab.

Die beiden Rapper Farid Bang und Kollegah besuchten die KZ-Gedenkstätte in Polen. - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Den beiden Rappern wurden antisemitistische Texte vorgeworfen.
  • Durch den Echo-Eklat wurde die Preisverleihung abgeschafft.
  • Kollegah und Farid Bang haben sich nun das Konzentrationslager Auschwitz angesehen.

Das Ereignis galt als Riesen-Skandal in der Musikszene: Im April sahnten die beiden Rapper Farid Bang (31) und Kollegah (33) an der Echo-Verleihung einen Preis ab, dies obwohl sie mit ihren antisemitischen Texten («Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen») im Vorfeld für grosse Diskussionen gesorgt hatten.

Aus Protest gegen die Preisverleihung gaben einige Musiker gar ihre Preise zurück. Aufgrund des immensen Wirbels wurde beschlossen, den Echo in seiner jetzigen Form so nicht mehr durchzuführen. Der deutsche Musiker Marius Müller-Westernhagen (69) legte den Rappern nahe, einem KZ einen Besuch abzustatten. «Für Farid Bang und Kollegah wäre es vielleicht auch mal gut, wenn man sie durch das Lager Auschwitz-Birkenau führen würde. Wobei: Wahrscheinlich wäre ihnen das sogar wurscht.»

Die beiden Rapper gewannen trotz ihrer antisemitischen Texte einen Echo. - Keystone

Wie es scheint, stiess der Musiker aber durchaus auf offene Ohren: Nach langem Hin und Her haben Farid Bang und Kollegah der KZ-Gedenkstätte im polnischen Auschwitz einen Besuch abgestattet.

Wie das Internationale Auschwitz-Komitee mitteilt, sollen die beiden Rapper an der «Todeswand» am Block 11 zu ehren der Ermordeten Blumen niedergelegt haben. Der Besuch sei kurzfristig bewusst als privater und nicht öffentlicher Besuch geplant worden.

Der Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, soll die beiden Musiker durch die Gedenkstätte geführt haben. Er sagte zu der Begegnung: «Für die Auschwitz-Überlebenden ist der Besuch der Rapper eine Genugtuung und auch eine Geste an ihre jungen Fans, dass Hass, Menschenverachtung und Antisemitismus in keiner Kunst einen Platz haben sollten.»