R. Kelly erneut des Missbrauchs Minderjähriger schuldig gesprochen
Ex-Popstar R. Kelly wurde erneut der Herstellung von Kinderpornografie und Sexualstraftaten an Minderjährigen schuldig gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der amerikanische Sänger R. Kelly wird erneut wegen Sexualstraftaten schuldig gesprochen.
- Die Jury hat ihn schuldig gesprochen, Sex mit Minderjährigen gehabt zu haben.
- Der 55-Jährige wurde in der Hälfte der 14 Anklagepunkten freigesprochen.
Der ehemalige amerikanische Popstar R. Kelly ist erneut wegen Missbrauchs Minderjähriger verurteilt worden. Wie US-Medien am Mittwoch übereinstimmend berichteten, wurde er von einer Jury in Chicago in mehreren Punkten schuldig befunden. Er soll Sex mit Minderjährigen gehabt haben und Kinderpornografie angefertigt haben.
Noch nicht lange her war der Sänger in New York zu 30 Jahren Haft wegen des Missbrauchs Minderjähriger verurteilt worden. In diesem zweiten Prozess in Chicago war er in 13 Punkten angeklagt. Dazu gehören die Herstellung von Kinderpornografie in mehreren Fällen und die Verleitung Minderjähriger zu sexuellen Handlungen.
Strafmass für R. Kelly wird später verkündet
Laut «New York Times» sprachen die zwölf Geschworenen ihn in 7 Punkten frei. Unter anderem vom Vorwurf der Behinderung der Justiz. Das Strafmass wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet, Kelly droht erneut eine mehrere Jahrzehnte lange Haftstrafe. Kelly hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Er sitzt seit Sommer 2019 im Gefängnis. Zwei weitere angeklagte Ex-Angestellte Kellys wurden freigesprochen.
In Chicago ging es auch um ein bereits viele Jahre bekanntes Video, das R. Kelly zeigen soll, wie er ein 14-jähriges Mädchen missbraucht und auf sie uriniert. In diesem Fall war der Musiker 2008 von einer Jury bereits freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, das Opfer unter Druck gesetzt zu haben, damit sie nicht in dem Prozess aussagt. In dem neuen Prozess hatte die mittlerweile volljährige Frau aber bestätigt, dass sie die Person in dem Video ist.
Erste Vorwürfe bereits vor 25 Jahren
Das Verfahren ist eine weitere viel beachtete juristische Aufarbeitung in der MeToo-Ära. Erste Anschuldigungen gegen den 1967 in Chicago als Robert Sylvester Kelly geborenen Musiker wurden bereits vor rund 25 Jahren bekannt.
Doch der Musik-Koloss schien unangreifbar auf seinem Pop-Thron und blieb lange Zeit auf freiem Fuss. Mit mehr als 50 Millionen verkauften Alben und mehreren Grammys gehörte er zu den erfolgreichsten Musikern des späten 20. Jahrhunderts.
Aber spätestens als 2019 die aufsehenerregende Dokumentation «Surviving R. Kelly» die Anschuldigungen zusammenfasste, wurde es um den Sänger immer einsamer. Stars distanzierten sich von ihm, zudem Radiosender, Streaming-Dienste und dann auch sein Musiklabel RCA, das zu Sony Music gehört.