Abschaffung des 1. August stösst auf breiten Widerstand

Soll statt am 1. August am 16. März Nationalfeiertag sein? Die Forderung der Grünen kommt rechts gar nicht, links nur teilweise gut an.

This browser does not support the video element.

Nau - Jetzt wollen die Grünen den 1. August als Feiertag abschaffen und mit dem 16. März ersetzen. Das halten SVP und SP Nationalräte vom Vorstoss.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Abschaffung des 1. August wird von SVP und SP kritisiert.
  • Die Grünen wollen stattdessen die Einführung des Frauenstimmrechts feiern.
  • Barbara Steinemann (SVP) findet dies unnötig: «Wir haben Gleichberechtigung!»

Am 16. März jährt sich die Einführung des Frauenstimmrechts von 1971. Darum soll der Nationalfeiertag auf dieses Datum verlegt werden, statt dem 1. August, fordert die Grüne Nationalrätin Aline Trede. Die Online-Kommentare dazu fallen heftig aus – doch auch im Parlament gibt es deutliche Kritik.

«Am 1. August ist schönes Wetter»

Gar nichts übrig für den Fokus auf die Frauenrechte hat SVP-Nationalrätin Barbara Steinemann. «Hauptsache man hat das Frauenstimmrecht eingeführt», findet sie – das Datum 16. März dagegen kenne ja kaum jemand.

Überhaupt, Daten: Auch der 1. August sei ja nicht historisch belegt und so gesehen nicht so wichtig. Aber der 1. August habe sich nun mal so eingependelt. «Man weiss, es ist Jahrestag der Gründung der Eidgenossenschaft, es ist schönes Wetter, er ist während den Ferien…», sinniert Steinemann.

This browser does not support the video element.

Nau - Das ganze Interview mit Barbara Steinemann, Nationalrätin SVP.

Das Frauenstimmrecht sei wichtig, da sei sie mit Trede einverstanden. «Nicht einverstanden bin ich, dass wir keine Gleichberechtigung hätten – wir haben Gleichberechtigung!»

«Einer der berechtigtsten Feiertage»

Nicht nur in diesem Punkt widerspricht SP-Nationalrat Cedric Wermuth. «Das Frauenstimmrecht wurde dermassen spät eingeführt, die Gleichberechtigung derart hintendrein – das wäre einer der berechtigtsten Feiertage», findet Wermuth.

Allerdings goutiert er das Vorgehen von Grüner Seite nicht besonders. Am 16. März zu feiern sei zwar richtig, aber man solle das nicht gegeneinander ausspielen.

«Ich mag auch den ersten August, warum nicht zwei Feiertage pro Jahr?», fragt sich der SP-ler. Die Gefahr, dass dann bald noch mehr Feiertage gefordert werden könnten, sieht er allerdings auch.

This browser does not support the video element.

Nau - Interview mit Nationalrat Cedric Wermuth