Armeebotschaft: 2,7 Milliarden Franken für Cyber und Bodentruppen
Die Armeebotschaft 2020 beinhaltet Cyberabwehr, Luftraumüberwachung oder die Modernisierung von Panzern. Und: Das Dienstbüchlein soll digitalisiert werden.
Medienkonferenz der Verteidigungsministerin Viola Amherd zur Armeebotschaft 2020, zusammen mit Korpskommandant Thomas Süssli und Rüstungschef Martin Sonderegger.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrätin Amherd stellt die Armeebotschaft 2020 und den Zahlungsrahmen bis 2024 vor.
- Nebst Betriebsaufwand von 3 Milliarden Franken sollen 2,7 Milliarden investiert werden.
- Bei Schützenpanzern fehlen Ersatzteile und für die Cyberabwehr braucht es teures Material.
Mehr als 20 Milliarden Franken bis 2024. 2,7 Milliarden für neues Material und Investitionen in diesem Jahr. nebst dem Betriebsaufwand von drei Milliarden. Bundesrätin Viola Amherd richtet in der Armee eher mit der grossen Kelle an.
Sie setzt aber auch Prioritäten: Die Telekommunikation der Armee soll aufgerüstet und die Cyberabwehr forciert werden. Daran dürfte ihr neuer Korpskommandant, Cyber-Experte Thomas Süssli, nicht ganz unschuldig sein. Beide informieren heute über die Armeebotschaft 2020 und den Zahlungsrahmen bis 2024.
Fehlende Ersatzteile bei Schützenpanzern und PC-21
Die moderne Armee müsse mobil sein, betont Amherd. Nur gebe es leider für die Schützenpanzer 2000 einzelne Bauteile nicht mehr. Ein Teil der Fahrzeuge müsse ab 2023 als Ersatzteilspender dienen. Weil man die rund 150 Schützenpanzer aber noch bis 2040 nutzen wolle, brauche es jetzt Investitionen.
Ähnlich sieht es beim Trainingsflugzeug PC-21 aus. Einzelne Bauteile können nicht mehr beschafft werden. Zudem verwendet die Schweiz eine Konfiguration, die sonst niemand hat. Die Umrüstung der acht Flugzeuge soll 45 Millionen Franken kosten.
Auch die 30 Jahre alte Ausrüstung für die militärische Katastrophenhilfe wird für 116 Millionen Franken erneuert.
Teure Cyberabwehr
Die Cyberabwehr geniesst unter Viola Amherd – nebst der Luftverteidigung – Priorität. DieTelekommunikation der Truppen soll gegen Cyberattacken geschützt werden, das Personal der Cyberabwehr aufgestockt und Material beschafft werden. Von den 837 Millionen Franken für Armeematerial werde ein beträchtlicher Teil zugunsten der Verbesserung der Cyberabwehr verwendet.
Im Kapitel «Projektierung, Erprobung und Beschaffungsvorbereitung» (225 Mio.) verbirgt sich der Punkt «Material für die Führungsunterstützung». Dieser Kredit werde unter anderem für eine Studie und ein Konzept zur Digitalisierung des Dienstbüchleins verwendet.
Abbau bei Standorten und Fliegerabwehr
Gemäss Stationierungskonzept werde die Anzahl der Immobilienstandorte weiter reduziert. Die in Moudon stationierte Spitalschule wird nach Chamblon verlegt. Der Waffenplatz Moudon wird militärisch stillgelegt. Weil der Waffenplatz Frauenfeld ausgebaut wird, liessen sich später andere Standorte schliessen.
Ausgebaut wird dagegen in Dübendorf: Der Militärflugplatz soll zur Bundesbasis für Helikopter werden. Das brauche Bauten für 68 Millionen Franken. Weiter wird auch die Ausserdienststellung des vor bald 40 Jahren beschafften Fliegerabwehrsystems Rapier beantragt.