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Bundesrat Ueli Maurer reist an die WM 2022 in Katar

Kaspar Schwarzenbach
Kaspar Schwarzenbach

Bern,

Ueli Maurer wird das WM-Gruppenspiel gegen Brasilien in Katar vor Ort mitverfolgen. Aufgrund der humanitären Lage im Golfstaat stand die Reise lange in Frage.

WM SVP Ueli Maurer
Bundesrat Ueli Maurer wird dem WM-Gruppenspiel gegen Brasilien in Doha beiwohnen. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ueli Maurer wird anlässlich des WM-Gruppenspiels gegen Brasilien nach Katar reisen.
  • Noch ist unklar, ob weitere Mitglieder der Landesregierung die Nati vor Ort unterstützen.
  • Der Schweizerische Fussballverband verzeichnet eine reduzierte Nachfrage nach WM-Tickets.

Am 28. November spielt die Schweizer Fussballnationalmannschaft ihr zweites WM-Gruppenspiel in Katar. Der Match gegen Brasilien wird in Doha auch vor Bundesrat Ueli Maurer ausgetragen. Peter Minder, der Sprecher Ueli Maurers, hat die Reise gegenüber den Tamedia-Zeitungen bestätigt.

Ob noch weitere Mitglieder der Landesregierung anlässlich der Fussball-WM in den Golfstaat reisen werden, sei derzeit noch unklar. Gemäss Bundeskanzlei sei dies abhängig davon, wie sich die Agenden der unterschiedlichen Departementsvorsitzenden gestalten.

WM in Katar
Bürogebäude in Doha sind bereits jetzt mit Bildern von Fussballstars geschmückt: Katar ist bereit für die Austragung der Fussballweltmeisterschaften 2022. - Keystone

Einzig Sportministerin Viola Amherd schliesst eine Reise nach Katar bereits heute aus. Die Walliserin wird die Spiele der Nati aus der Schweiz mitverfolgen. Gegenüber dem «Tagesanzeiger» wollte Departementssprecher Renato Kalbermatten allerdings nicht näher auf die Gründe dafür eingehen.

Grosse Kritik an humanitärer Lage in Katar

Aline Trede, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundesparlament, hatte sich vom Bundesrat einen Boykott gewünscht: «Es darf keine offizielle Schweizer Vertretung in Katar geben.»

WM in Katar Protest
Die Kritik an der humanitären Lage in Katar ist gross: Am 1. April 2022 sorgte der deutsche Künstler Volker Andreas Trieb mit einer spektakulären Protestaktion für Aufsehen. Anlässlich der Gruppenauslosung deponierte er 6500 mit Sand gefüllte Fussbälle vor dem Fifa-Hauptquartier in Zürich. (Archivbild) - Keystone

Die Nationalrätin vertritt die Meinung, im Golfstaat würden die notwendigen Mindestanforderungen weder in Sachen Menschenrechte noch in Sachen Nachhaltigkeit eingehalten. «Die Schweiz muss hier Verantwortung übernehmen.»

In einem parlamentarischen Vorstoss verlangt die Nationalrätin überdies, dass die Schweiz eine neue Strategie entwickelt: Als Sitz zahlreicher internationaler Sportverbände sei es auch Auftrag der Eidgenossenschaft, die Einhaltung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten an Grossveranstaltungen zu gewährleisten.

Weniger Schlachtenbummler in Katar

An die Fussballweltmeisterschaften 2018 in Russland waren damals noch zwei Bundesräte gereist: Sowohl der damalige Bundespräsident Alain Berset, als auch der damalige Sportminister Guy Parmelin verfolgten Spiele der Nati vor Ort.

WM Fans Russland
Das WM-Gruppenspiel gegen Brasilien am 17. Juni 2018 in Rostow hatten neben Bundespräsident Alain Berset noch gut 5000 Fans aus der Schweiz vor Ort mitverfolgt. (Archivbild) - Keystone

Allgemein verzeichnet der Schweizerische Fussballverband (SFV) einen signifikanten Rückgang der Ticketverkäufe für die diesjährige Ausführung des Turniers: Vor vier Jahren hatten in Russland noch knapp 5000 Schweizer Fans das Gruppenspiel gegen Brasilien verfolgt. Für dieselbe Affiche in Katar werden lediglich 2500 Personen erwartet.

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Bis dato seien insgesamt nur rund 50 Prozent der für die Schweiz vorgesehenen Ticket-Kontingente verkauft worden. Gegenüber «SRF» nennt Adrian Arnold, Medienchef des SFV, drei Gründe für das verminderte Interesse.

Einerseits sei der November in der Schweiz kein klassischer Ferienmonat. Andererseits sei das Hotelangebot in Katar verhältnismässig klein und die Zimmer entsprechend teuer. Schliesslich hätten insbesondere die regen Diskussionen um die Menschenrechtslage in Katar dazu geführt, dass viele Fans auf die Reise verzichten.

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