Bürgerliche Politikerinnen fordern ein nationales Frauenmuseum

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Der Bundesrat soll ein Konzept vorlegen für ein Frauenmuseum. Das wird pünktlich zum Frauenstreik in einem Vorstoss im Nationalrat gefordert.

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«Die Schweiz sollte einen Schritt vorwärts machen» - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Politikerinnen fordern ein Museum zum Thema Rollenentwicklung der Frauen.
  • EVP-Präsidentin Marianne Streiff sammelt Unterschriften, vor allem bei Bürgerlichen.

Museen hat die Schweiz zwar nicht zu wenige, trotzdem will EVP-Chefin Marianne Streiff noch ein weiteres: Ein Frauenmuseum. «Die Schweiz ist einmal mehr im Hintertreffen», klagt die Nationalrätin – wie so oft in der Vergangenheit. Schon das Frauenstimmrecht sei sehr spät eingeführt worden. International gebe es bereits 95 Frauenmuseen, nur in der Schweiz noch nicht.

Geschichte von Männern über Männer

Mit einem Frauenmuseum sollen genau solche Aspekte auch der jüngeren Generation näher gebracht werden. Statt Geschichte von Männern über Männer will Streiff die Geschichte der Rollenentwicklung der Frau im Museum sehen. Also keine Ritterrüstungen, sondern: Wie war das noch gleich, als die Männer für die Frauen mitbestimmten?

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Ganzes Interview mit EVP Präsidentin Marianne Streiff. - Nau

So lange her sei das ja gar nicht, meint Streiff. «Ich selbst habe mit der Heirat unterschrieben, dass mein Mann bestimmen kann, ob ich arbeiten gehe.» Da staune selbst ihre Tochter.

Unterstützung für Frauenstreik

Für ihr Anliegen sammelt Streiff fleissig Unterschriften, vor allem bei bürgerlichen Frauen. Eingereicht wird der Vorstoss pünktlich zum Frauenstreik. Das sei ganz bewusst so gewählt, betont Streiff. Sie selbst streike zwar nicht, aber bei der Lohngleichheit gebe es nach wie vor viel zu tun.

Der Vorstoss fordert vom Bundessrat zunächst einmal ein Konzept. «Ich sage ja nicht, dass es ein eigenes Museum braucht – im Landesmuseum hätte es genug Platz», so Streiff. Dafür hofft sie auf Unterstützung im Nationalrat. «Es ist kein extremes, sondern ein berechtigtes Anliegen und damit von links und rechts vertretbar.»

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