Endometriose: Forschung an Frauenkrankheiten soll gefördert werden

Das Schweizer Parlament entschied sich für eine Motion, die die Erforschung und Behandlung von Frauenkrankheiten wie Endometriose erleichtern soll.

Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibskrankheiten. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Frauenkrankheiten sind oftmals schlecht erforscht.
  • Deswegen entschied sich der Ständerat für eine Motion, die das ändern soll.
  • Besonderes Augenmerk wird auf Endometriose gelegt.

Das Parlament will Verbesserungen bei der gezielten Förderung von Forschung zu spezifischen Frauenkrankheiten und deren Behandlung. Am Dienstag hat der Ständerat als Zweitrat eine Motion der Gesundheitskommission des Nationalrates (SGK-N) mit 26 zu 7 Stimmen überwiesen.

Auch Behandlung soll verbessert werden

Der Bundesrat erhält damit den Auftrag, frauenspezifische Krankheiten und Beschwerden gezielter erforschen zu lassen. Ausserdem sollen sie für Qualität bei der Behandlung dieser Krankheiten sorgen. Mit Fachgesellschaften sollen Guidelines für Diagnose, Indikation und Therapie erstellt und durchgesetzt werden.

Es gebe zahlreiche Krankheiten wie Lipödem, eine schwere Erkrankung des Fettgewebes, Endometriose oder Menstruationsbeschwerden, die ausschliesslich oder meistens Frauen beträfen. So lautet die Begründung der SGK-N. Die Forschung über Behandlungsmöglichkeiten liege aber im Hintertreffen.

Gesundheitsminister Alain Berset sprach sich gegen die Massnahme zur Erforschung von Endometriose und anderen Frauenkrankheiten aus. - Keystone

Am Ursprung der Motion stehen zwei überwiesene Petitionen der letzten Frauensession zur Gendermedizin. Über Frauenkrankheiten wisse man viel zu wenig, sie blieben lange unerkannt und verursachten unnötiges Leiden. Oft würden betroffene Frauen mit falscher Diagnose und Behandlung leben.

Gesundheitsminister Alain Berset plädierte vergeblich für ein Nein zur Motion. Forschende hätten bereits die Möglichkeit, beim Schweizerischen Nationalfonds oder Innosuisse Mittel für wissenschaftliche Projekte zu beantragen.

Aufmerksamkeit richtet sich auf Endometriose

Mit einem Postulat fordert der Ständerat zudem Aufschluss über die Behandlung von Endometriose. Etwa eine von zehn Frauen leidet daran. Die Krankheit werde aber häufig nicht diagnostiziert, sagte Marina Carobbio Guscetti (SP/TI) namens der Gesundheitskommission des Ständerats SGK-S. Ziel des Postulates ist eine angemessene Behandlung von Endometriose.

Der Bericht soll sich mit Frühbehandlung, der Sensibilisierung von Gesundheitspersonal, Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen, Bildungseinrichtungen und Sportverbänden, sowie der Forschung befassen. Der Rat nahm das Postulat mit 30 zu 2 Stimmen an.