FDP bleibt auf der Siegerstrasse
Zwei Jahre vorbei, zwei Jahre kommen noch – und dann will die FDP bei den nationalen Wahlen erneut abräumen. Und sie darf sich berechtigte Hoffnungen machen.
Parallelen zur SVP gibt es dennoch, denn Gössis zweiter Grund tönt nach einem Blocher-Zitat. Man habe die Partei zu einer «Bewegung» umgebaut.
Dazu braucht es Inhalte. Diese will Gössi auch liefern: Nebst den obligaten Themen wie Migration, Europapolitik und AHV soll die FDP auch beim Erhalt von Arbeitsplätzen und dem Umgang mit der Digitalisierung punkten.
Das Wichtigste in Kürze
- Zur Legislatur-Halbzeit kann die FDP eine positive Bilanz ziehen.
- Seit den nationalen Wahlen 2015 ist sie in den Kantonen sehr erfolgreich.
- 2019 sieht es darum gut aus für weitere Sitzgewinne im Nationalrat.
Während andere Parteien froh sind, wenn sie ihre Sitze halten können, hat die FDP in den Kantonen 23 Sitze gewonnen. FDP-Präsidentin Petra Gössi nennt Nau Gründe für den Erfolg. «Die Partei hat sich klar und selbständig als liberaler Pol positionieren können.» Will heissen: Man ist wieder wer, und zwar nicht nur der Junior-Partner der SVP.
Von der Partei zur Bewegung
Was Gössis Vorgänger Philipp Müller vorgespurt hat, trägt nun also Früchte: Weg vom elitären Image der Lobbyisten-Partei, hin zu Politikern zum Anfassen. Weiterhin an Delegiertenversammlungen Hüpfburgen aufzustellen, reicht aber nicht für einen nachhaltigen Erfolg.
Bundesräte als Zugpferde
Dabei setzt sie auf einen Mann der elitären FDP-Vergangenheit: Bundesrat Johann Schneider-Ammann. «Ein erfolgreicher Unternehmer an der Spitze des WBF – das ist für mich und die FDP sehr wichtig», sagt Gössi.
Hilfreicher dürfte da der Charmeur und Neo-Aussenminister Ignazio Cassis sein. Der fliessend dreisprachige Tessiner könne die Schweiz gut im Ausland repräsentieren.
Nau-Prognose: Die FDP kann 2019 ihre derzeit 16.4 Prozent übertreffen. Für die Werte aus den 90er-Jahren (um 20 Prozent) dürfte es aber nicht reichen.