Neue Doppelstockzüge: Politik verlangt Klarheit über SBB-Milliardengeschäft
Die neuen SBB-Doppelstockzüge stellen Menschen mit Behinderungen vor grosse Herausforderungen. Entsprechend hat der Behindertendachverband eine Beschwerde eingereicht. Nun fordern auch Parlamentarier Einsicht ins Dossier des Milliardengeschäfts.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Behindertendachverband hat eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht.
- Er fordert behindertengerechte Anpassungen an den neuen SBB-Doppelstockzügen vom Hersteller Bombardier.
- Nun folgen die Parlamentarier und wollen Einsicht ins Dossier des Milliardengeschäfts.
Wann kommen sie nun endlich – die neuen Doppelstockzüge der Schweizerischen Bundesbahnen? Seit mittlerweile mehr als vier Jahren kommt es immer wieder zu neuen Verspätungen des Milliardengeschäfts.
Und auch jetzt, kurz vor der Inbetriebnahme der ersten Züge, drohen erneut weitere Verspätung. Recherchen des Nachrichtenmagazins «10vor10» zeigten diese Woche, dass der Behindertendachverband Inclusion Handicap die SBB vor Gericht zieht. Sein Hauptargument: Rollstuhlfahrer könnten nicht ohne Hilfe aus den Zügen aussteigen (Nau berichtete).
Droht eine Untersuchungskommission?
Ein Problem, das auch Bundesbern bewegt. Gegenüber «10vor10» stellt BDP-Nationalrat Bernhard Guhl klare Forderungen: «Ich will jetzt Einsicht in alle Dokumente. Ich will sehen: Was ist ausgeschrieben worden? Was hat Bombardier angeboten? Was wurde im Werkvertrag definiert? Wenn wir all diese Dokumente haben, dann können wir diskutieren und Lösungen finden.»
Noch weiter geht SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner. Seiner Ansicht nach könnte es gar eine parlamentarische Untersuchungskommission brauchen. «Wenn man einen solchen Skandal hat – da geht es um hunderte Millionen, dann wollen wir wissen, was mit diesem Geld passiert ist.»