Sommaruga: Bald Bahn statt Fliegen bei Beamten?

Die Bundesverwaltung soll bis 2030 vollständig klimaneutral werden, hat der Bundesrat beschlossen. Die Ankündigung kommt mitten im Hitzesommer, mitten im Wahlkampf und nur einen Tag nachdem die SP ihren Klima-Marshallplan vorgestellt hat. Das sei aber Zufall, sagt SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga.

Das Klima-Paket, das der Bundesrat der Bundesverwaltung verordnet, sei mehr als ein Signal, sagt Sommaruga. «Der Bundesrat hat klare Ziele und konkrete Massnahmen verabschiedet», betont die Umweltministerin.

Weniger Flüge, mehr Züge, oder am besten schon gar nicht reisen. Dies heisst es unter anderem für die Angestellten in Departementen und Bundesämtern.

Das bedeute aber längst nicht, dass wegen dem Kampf gegen den Klimawandel lauter Einschränkungen auf das Bundespersonal zukommen. «Kurzstreckenflüge mit dem Zug zurücklegen, das ist doch das Normalste der Welt», findet Sommaruga. Und: «Mit den energetischen Sanierungen bei den Gebäuden kann man am Schluss auch Geld einsparen.»

Gilt das aber auch für den Bundesrat? Der hat schliesslich sogar zwei eigene Jets, kann sich von Armeehelikoptern chauffieren lassen und hat pro Person eine Luxuslimousine. Reist der Aussenminister bald in der Bahn nach Brüssel? Werden die Staatskarossen alle mit Elektro-Autos ersetzt, so wie das Sommarugas Vorgängerin Doris Leuthard mit ihrem Tesla vorgemacht hat?

«Selbstverständlich muss sich auch der Bundesrat überlegen, ob es das Flugzeug sein muss», bestätigt Sommaruga. Auch die Fahrzeugflotte sei immer ein Thema.

Wichtig seien drei Punkte: Das Paket wirke, es spare Geld und es löse Investitionen im Inland aus. Und das tönt dann doch wieder sehr nach dem Marshallplan der SP.