Swisstopo will in Bohrloch der Nagra in Trüllikon ZH CO2 einspeisen
Das Bundesamt für Landestopografie übernimmt das Nagra-Bohrloch zur CO2-Einspeisung.
Das Bundesamt für Landestopografie hat das Bohrloch der Nagra in Trüllikon ZH übernommen. Künftig soll die stillgelegte Tiefenbohrung zur Einspeisung von CO2 genutzt werden. Der Bund will die Machbarkeit der Speicherung von CO2 prüfen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.
Das Pilotprojekt soll 2025 starten und bis 2030 durchgeführt werden. Eine Untersuchung des Bundesamts für Landestopografie (Swisstopo), der ETH Zürich und der Universität Bern habe 2023 gezeigt, dass die Bohrung in Trüllikon in einem sehr guten Zustand sei und für die sichere Durchführung eines CO2-Einspeisetests genutzt werden könnte.
Zukunft des Bohrlochs noch ungewiss
Dass das Bohrloch in Trüllikon im Zürcher Weinland genutzt werde, sei aber kein Entscheid, ob und wo CO2 künftig in der Schweiz eingespeist werden soll, heisst es weiter. Dank der Vorarbeit der Nagra bestünden aber detaillierte Kenntnisse über die geologischen Verhältnisse und Zeit und Kosten liessen sich sparen. Die Vereinbarung zwischen Nagra und Swisstopo regelt die Modalitäten der Übernahme der Bohrung, der Anlagen und der Installationen am Standort Trüllikon sowie die Nutzung von Daten, die während der Sondierung der Nagra erhoben wurden.
Das Zürcher Weinland galt lange Zeit als am besten geeignet für ein Atomendlager. Erst 2022 entschied die Nagra, dass der Standort Stadel ZH im Zürcher Unterland genutzt werden soll. Der Bohrplatz in Trüllikon wurde im Oktober 2018 erstellt. Im Frühjahr 2020 wurden die erdwissenschaftlichen Untersuchungen im 1310 Meter tiefen Bohrloch abgeschlossen.
Da damals aber nicht ausgeschlossen wurde, dass der Platz für Langzeitbeobachtungen genutzt werden könnte, baute die Nagra zwar den Bohrturm ab, liess aber das Loch und den Platz bestehen. 2023 beantragte die Nagra die Verlängerung der Betriebsbewilligung bis Ende 2024. Dies weil Swisstopo damals Interesse an der Übernahme gezeigt hatte.