40 Festnahmen nach Protesten in der iranischen Stadt Jasd
In der iranischen Stadt Jasd sind bei Protesten gegen die von der Regierung festgesetzte Benzinpreiserhöhung 40 Demonstranten festgenommen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Behörden kappen Internet-Zugang fast vollständig.
Wie die halbstaatliche Nachrichtenagentur Isna am Sonntag berichtete, wirft die Staatsanwaltschaft den Festgenommenen Störung der öffentlichen Ordnung vor. Die meisten der Festgenommenen stammten demnach nicht aus Jasd, einer Stadt im Zentrum des Landes. Die Regierung in Teheran hatte am Freitag die Spritpreise stark erhöht und die Ausgabe von Benzin beschränkt.
Der Internet-Zugang wurde laut Isna von den Behörden landesweit fast vollständig gekappt. Die Internet-Nutzung sei gegenüber dem Normalzustand auf sieben Prozent zurückgegangen, teilte die spezialisierte Website Netblocks in einer Twitter-Kurzbotschaft mit. Eine Quelle im Ministerium für Information und Telekommunikation bestätigte, dass der Internet-Zugang in der Nacht zum Sonntag für 24 Stunden «beschränkt» worden sei. Dies beruhe auf einer Entscheidung des Obersten Nationalen Sicherheitsrates.
Iranische Autofahrer mit einer Benzinkarte können seit der Neuregelung monatlich 60 Liter zum Preis von 15.000 Rial (0,11 Euro) erhalten. Für jeden weiteren Liter zahlen sie 30.000 Rial (0,22 Euro). Sprit wird im Iran extrem subventioniert. Ein Liter Benzin kostete bisher nur 10.000 Rial (0,07 Euro). Schon seit 2007 gibt es Benzinkarten, um den Schmuggel von Benzin einzudämmen, doch hatten sie bisher wenig Auswirkungen für die gewöhnlichen Autofahrer.