Aussenseiter Ogan will mit Anhängern nach Türkei-Wahlen beraten
Der Drittplatzierte Sinan Ogan und sein Lager könnten bei der wahrscheinlichen Stichwahl zwischen Erdogan und Kilicdaroglu eine wichtige Rolle einnehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Türkei dürfte es zu einer Stichwahl zwischen Erdogan und Kilicdaroglu kommen.
- Das Lager des Drittplatzierten, Sinan Ogan, könnte dabei eine wichtige Rolle spielen.
- Dieser will mit seinen Anhängern über das weitere Vorgehen beraten.
Nach der Präsidentenwahl in der Türkei will der Drittplatzierte und Aussenseiter Sinan Ogan mit seinen Anhängern das weitere Vorgehen ausloten. Angesichts der wahrscheinlichen Stichwahl zwischen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan und Herausforderer Kemal Kilicdaroglu wertete er es als Erfolg, dass sein Lager dabei eine wichtige Rolle einnehmen könnte. «Unser Volk kann beruhigt sein. Wir werden niemals zulassen, dass die Türkei in eine Krise gerät», sagte Ogan in der Nacht zu Montag in Ankara.
Im Rennen um das Präsidentenamt liegt Erdogan nach Angaben der Wahlbehörde vorne, muss sich aber voraussichtlich einer Stichwahl stellen. Demnach erhielt der Präsident 49,49 Prozent der Stimmen, Oppositionsführer Kilicdaroglu 44,79 Prozent. Die Endergebnisse wurden noch nicht verkündet. Es war unklar, wann damit zu rechnen ist.
Ogan von der ultranationalistischen Ata-Allianz landete mit rund 5,3 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz. Sollte er eine Wahlempfehlung aussprechen, dürfte dies wichtig für den Ausgang der wahrscheinlichen Stichwahl sein. Muharrem Ince von der Vaterlandspartei hatte seine Kandidatur kurz vor der Wahl zurückgezogen, sein Name stand aber noch auf den Stimmzetteln. Für Ince wurden 0,43 Prozent ausgezählt.