Bloombergs Wahlkampagne nutzte Gefängnis-Insassinnen zur Arbeit

Für die Wahlkampagne des demokratischen US-Präsidentschaftsbewerbers Michael Bloomberg sollen Gefängnis-Insassinnen als Arbeitskräfte eingesetzt worden sein.

Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Michael Bloomberg gönnte sich einen Schlagabtausch über Twitter mit Präsident Donald Trump. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Michael Bloombergs Wahlkampfteam engagierte eine Call-Center-Firma.
  • Diese betreibt unter anderem Call-Center in staatlichen Gefängnissen.

Wie die Investigativ-Website «The Intercept» am Dienstag berichtete, engagierte Bloombergs Wahlkampfteam eine Firma, die unter anderem Call-Center in staatlichen Gefängnissen betreibt. Bloomberg erklärte, der Bericht sei «von Grund auf richtig» – und dass die Zusammenarbeit mit der Call-Center-Firma bereits eingestellt worden sei.

Dem «Intercept»-Bericht zufolge beauftragte das Wahlkampfteam des früheren New Yorker Bürgermeisters die Call-Center-Firma ProCom mit Sitz in New Jersey über einen Dienstleister. ProCom betreibt demnach mehrere Call Center in New Jersey in Oklahoma. Die Frauen, die als Anruferinnen für Bloombergs Wahlkampagne eingesetzt wurden, sind demnach in einem Gefängnis mit geringer Sicherheitsstufe in Oklahoma inhaftiert.

Zusammenarbeit mit Call-Center-Firma sofort beendet

Bloomberg gab an, er und sein Wahlkampfteam hätten erst durch die Anfrage der Journalisten von «The Intercept» von der Beschäftigung der Häftlinge erfahren. Daraufhin sei die Zusammenarbeit mit der Call-Center-Firma und «jenen, die sie beauftragt haben», sofort beendet worden. «Wir unterstützen diese Praxis nicht», betonte Bloomberg.

Der New Yorker Ex-Bürgermeister, dessen Vermögen laut Forbes mehr als 54 Milliarden Dollar (53 Milliarden Franken) beträgt, hatte seine Bewerbung für die demokratische Präsidentschaftskandidatur im November bekanntgegeben.

Laut Umfragen liegt im Rennen der demokratischen Partei nach wie vor der frühere Vizepräsident Joe Biden vorn, gefolgt von den Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren. Der Sieger der demokratischen Vorwahlen wird im November 2020 US-Präsident Donald Trump herausfordern.