Dollar unter Druck: Trumps Zölle lösen historische Talfahrt aus
Seit den jüngsten Zollerhöhungen von US-Präsident Donald Trump verliert der Dollar massiv an Wert – Experten warnen vor einem Vertrauensverlust.

Der US-Dollar ist seit Jahresbeginn um zehn Prozent gefallen. Gegenüber dem Franken und dem Euro notiert er auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren.
Allein am 2. April sackte der Dollar-Index (DXY) binnen 24 Stunden um drei Prozent ab, wie «finanzen.net» schreibt. Diese Entwicklung folgte auf Trumps Ankündigung pauschaler Importzölle von zehn Prozent.
«Mar-a-Lago Accord» als riskantes Manöver
Die europäische Gemeinschaftswährung kletterte zeitweise über 1,14 Dollar – ein Niveau, das zuletzt 2022 erreicht wurde. «Business Insider» verweist darauf, dass der Euro seit Trumps Amtsantritt über zehn Prozent gewann.
Der Dollar verlor selbst nach teilweisem Zollrückzug weiter an Wert, was Marktbeobachter als Zeichen schwindenden Vertrauens deuten. Hintergrund könnte ein geplanter Deal zur künstlichen Dollar-Abwertung sein.
Absichtliche Schwächung des Dollars?
Dies soll in Anlehnung zum «Plaza Accord» von 1985 sein. Damals einigten sich die G5-Staaten auf eine Abschwächung des Dollars, um das wachsende Handelsdefizit der USA zu verringern.

Laut «Tagesschau» drängt Trumps Berater Stephen Miran auf einen Schuldentausch: Gläubigerstaaten sollen US-Anleihen mit 100-jähriger Laufzeit akzeptieren. Allerdings sollen diese wenige bis gar keiner Verzinsung haben – unter Androhung von Zöllen oder Entzug des Militärschutzes.
Rezessionsängste befeuern Abwärtsspirale*
Die US-Notenbank könnte aufgrund der Wachstumsrisiken vier Zinssenkungen binnen zwölf Monaten beschliessen, wie «Tagesschau» unter Berufung auf Futures-Daten schreibt.
JPMorgan-Ökonom Bruce Kasman warnt laut «finanzen.net» vor einem «erheblichen makroökonomischen Schock». Durch die Zölle und erhöht sich die Rezessionswahrscheinlichkeit auf 60 Prozent.
Institutionen zweifeln an Dollar als «sicherem Hafen»
Die Deutsche Bank sieht ein «wachsendes institutionelles Misstrauen» gegenüber dem Greenback. ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeskis betont gegenüber «finanzen.net», Trumps unberechenbare Politik sorge für «enorme Unsicherheiten».
Selbst in Krisenzeiten gelte der Dollar nicht mehr als verlässlicher Wertspeicher, mahnt die National Australia Bank. Robin Winkler von der Deutschen Bank erklärt laut «Business Insider»: Der Vertrauensverlust betreffe weniger die US-Wirtschaft als vielmehr die politische Zuverlässigkeit.
Der Euro werde zunehmend als Alternative zur Weltreservewährung gehandelt. Ein Trend, der durch Trumps «aggressive und erratische» Handelspolitik beschleunigt werde.