Berliner Gesundheitssenatorin «entsetzt» über Partys am Wochenende

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hat sich schockiert über die Partyansammlungen in der Hauptstadt am zurückliegenden Wochenende gezeigt.

Tausende versammelten sich zur «Bootsparty» in Berlin, die Demonstration verwandelte sich in einen Rave. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Weltärztechef Montgomery: Verschiedene regionale Regelungen stiften Chaos.

Sie sei «entsetzt», erklärte Kalayci am Dienstag. «Ich habe es am Anfang der Pandemie gesagt und sage es heute: Es ist nicht die Zeit für Partys», mahnte die Senatorin. Am Wochenende hatten sich tausende Menschen auf hunderten Booten und am Ufer des Berliner Landwehrkanals versammelt.

Die Gesundheitssenatorin erinnerte daran, dass die Berliner Partyszene und Klubs zu Beginn der Pandemie Hotspots für Infektionen waren. Sie habe Verständnis für die schwierige wirtschaftliche Lage der Klubs, erklärte Kalayci. «Aber das, was am Wochenende auf dem Landwehrkanal passierte, ist in Pandemiezeiten grob fahrlässig.»

Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery wies der Politik eine Mitschuld an dem Vorfall in Berlin zu. «Bei dem Chaos an regional unterschiedlichen Bestimmungen muss sich niemand wundern, wenn bei manchen Menschen der Eindruck entsteht, nun brauche man gar keine Regeln mehr einzuhalten», sagte er der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Dies stifte nur Verunsicherung - «und wozu das führen kann, sehen wir jetzt in Berlin».

Der Weltärztechef forderte eine Rückkehr «zurück zu einem bundesweit einheitlichen Lockerungskonzept, um das wieder einzufangen und zu stoppen». Die Bootsparty auf dem Berliner Landwehrkanal birgt Montgomery zufolge das Potenzial, zum nächsten Infektionshotspot zu werden. «Wir können nur hoffen, dass es gut gegangen ist und der Wind die Aerosole verweht hat.»