Britische Regierung kündigt Hürden für EU Einwanderer an
Die Anzahl der Zuwanderer nach Grossbritannien soll massiv gesenkt werden. Nach dem Brexit wird es insbesondere für EU-Bürger schwieriger.
Das Wichtigste in Kürze
- EU-Bürger sollen keine bevorzugte Behandlung vor anderen Einwanderern mehr erhalten.
- Auch Touristen wären von den neuesten Plänen der britischen Regierung betroffen.
Deutsche und andere EU-Bürger sollen nach dem Brexit nicht mehr leichter nach Grossbritannien einwandern können als Bürger anderer Staaten. Die britische Regierung legte heute Dienstag am Rande des Parteitags der Konservativen in Birmingham die Grundzüge ihrer künftigen Einwanderungspolitik vor. Ziel ist es, die Anzahl der Zuwanderer massiv zu senken.
Dabei sollen EU-Bürger keine bevorzugte Behandlung mehr vor Einwanderern aus anderen Teilen der Welt erhalten. Vor allem Arbeitssuchende mit niedriger Qualifikation dürften es künftig viel schwerer haben, nach Grossbritannien einzuwandern. Wer dort leben und arbeiten möchte, soll in Zukunft ein Mindestgehalt vorweisen können. Familiennachzug soll nur mit Unterstützung des Arbeitgebers möglich sein.
Premierministerin Theresa May schloss in einem BBC-Interview aber nicht aus, dass durch Handelsabkommen mit der EU und anderen Partnern Erleichterungen für die Einreise vereinbart werden könnten.
Auch Touristen betroffen
Unter den neuen Plänen wird auch für Touristen das Reisen nach Grossbritannien aufwändiger. Sie müssen sich künftig, ähnlich wie in den USA, vorab einer Sicherheitsprüfung unterziehen lassen.
Nicht betroffen von der neuen Regelung sind Studenten. Sie müssen lediglich nachweisen, dass sie selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen können. Die etwa drei Millionen EU-Bürger, die bereits in Grossbritannien leben, werden ebenfalls ausgenommen.
Weitere Details der neuen Pläne wollte Innenminister Sajid Javid heute Dienstag bei seiner Parteitagsrede vorstellen. Sie folgen den Vorschlägen einer Expertenkommission, die kürzlich ihren Bericht vorgelegt hatte. Branchenverbände hatten sich dazu kritisch geäussert. Viele Unternehmen wie etwa in der Landwirtschaft oder im Hotel- und Gastgewerbe sind bislang stark auf Einwanderer aus der EU angewiesen.