Der G20 Gipfel beginnt in Buenos Aires
Das Zentrum abgeriegelt, Busse und Bahnen fahren nicht, Millionen Gummigeschosse als Reserve – in Buenos Aires ist der Zorn auf den G20-Gipfel gross.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Freitag beginnt der G20-Gipfel in Buenos Aires.
- Es versammeln sich viele Gipfel-Gegner zum Protest.
Der G20-Gipfel in Buenos Aires, das Schaulaufen der Staats- und Regierungschefs bringt die Leute eher auf die Palme – denn das Land ist im Krisenmodus, hohe Inflation, Jobverluste, steigende Benzin- und Gaspreise. Am Kongress befindet sich das Camp der Gipfelgegner.
25'000 Polizisten und Soldaten sind im Einsatz, laut Berichten wurden 15 Millionen Gummigeschosse und zwei Millionen Schuss scharfe Munition angeschafft. Busse und Bahnen sind für heute Freitag ausser Betrieb, der Tag wurde zum Feiertag erklärt. Und dennoch wurden Zehntausende zur grossen «Weg mit den G20»-Demo erwartet.
Es wird beim «Forum der Völker» über ungerechte Gesundheitssysteme und eine fehlende Besteuerung von Internetgiganten wie Amazon und Apple diskutiert – aber auch wie Argentinien die Falklandinseln von Grossbritannien zurückbekommen könnte.
«Was tun sie für die Menschen ganz unten»
Melisa Cáceres ist zum Beispiel Koordinatorin von «Barrios de Pie» – sie kümmern sich mit rund 6000 Leuten in armen Vierteln um Dinge, für die der Staat nicht mehr da ist - Gesundheitsversorgung, Kinderbetreuung, Angebot für Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind. «Wird sind gegen die Regierungen der G20 – was tun sie für die Menschen ganz unten?»
Und hier im Protestlager wird eine Frau besonders als Hassobjekt gesehen: Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde. «Wenn Lagarde kommt, werde ich marschieren», steht auf Aufklebern.
Es ist der Gipfel der Anderen. Wie im Brennglas manifestiert sich die Spaltung der Welt, nicht nur der G20 und innerhalb des Westens zwischen USA und EU, sondern auch zwischen den politischen Eliten und dem Volk.