Haley schreibt «Finish them» auf israelische Granate

Die ehemalige republikanische US-Präsidentschaftsbewerberin Nikki Haley sorgt mit einer provokativen Aktion in Israel für Aufsehen und Kritik.

Nikki Haley, ehemalige UN-Botschafterin der USA. (Archivbild) - Rebecca Blackwell/AP

Die ehemalige republikanische US-Präsidentschaftsbewerberin Nikki Haley hat bei einem Besuch an Israels Nordgrenze «Macht sie fertig! Amerika liebt Israel» auf eine Mörsergranate geschrieben. Dies löste in sozialen Netzwerken heftige Debatten aus. Obwohl sie sich offensichtlich auf die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah bezog, kritisierten viele den Schriftzug, als sei er für die Palästinenser im Gazastreifen bestimmt. Ein israelischer Journalist schrieb bei X zu Haleys Aktion am Dienstag: «Was für eine Königin!»

Ein ranghohes Mitglied einer israelisch-palästinensischen Friedensorganisation schrieb dagegen, Haley habe israelische Siedlungen im besetzten Westjordanland besucht und dann eine Bombe unterschrieben. «Einfach ekelhaft. Könnt Ihr sie bitte zurücknehmen?», schrieb er an die Amerikaner gerichtet. «Wir haben schon (den rechtsextremen Polizeiminister Itamar) Ben-Gvir und brauchen Eure dreckigen, für Tod werbenden Politiker nicht noch dazu.»

Gab sich im Duell mit Donald Trump geschlagen

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen kommt es täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee mit der Hisbollah-Miliz sowie anderen Gruppierungen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Tote gab es dabei auf beiden Seiten. Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen hatte sich bei den internen Vorwahlen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur ein wochenlanges Duell mit Donald Trump geliefert, war jedoch chancenlos und gab sich schliesslich geschlagen.

Damit kommt es im US-Wahlkampf zu einer Neuauflage des Duells zwischen Trump und Biden, der bei der Wahl am 5. November erneut antreten will und in seiner Partei keine echte Konkurrenz hat. Zuletzt sagte Haley, sie werde Trump wählen. Dieser hatte die ehemalige Rivalin jedoch als Vizekandidatin ausgeschlossen.

Im Rahmen ihres Israel-Besuchs hatte Haley auch israelische Grenzorte am Rande des Gazastreifens besucht, die während des Hamas-Massakers am 7. Oktober schwer beschädigt worden waren. Sie traf auch Überlebende. In der Grenzstadt Sderot sagte sie am Montag vor Journalisten: «Was am 7. Oktober passiert ist, ist das reine Böse und darf nie vergessen werden.»