IS-Dschihadist aus «Beatles»-Zelle zu lebenslanger Haft verurteilt
In den USA ist ein früheres Mitglied einer als «Beatles» bekanntgewordenen Zelle des Islamischer Staat (IS) zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Strafmass gegen den IS-Anhänger Alexanda Amon Kotey wurde am Freitag verkündigt.
- Er soll an Geiselnahmen und Ermordungen von US-Journalisten beteiligt gewesen sein.
- Seine englische Staatsbürgerschaft wurde ihm von Grossbritannien entzogen.
Das Strafmass gegen den früheren britischen Staatsbürger Alexanda Amon Kotey wurde am Freitag von einem Bundesgericht nahe Washington verkündet.
Der 38-Jährige war an der Geiselnahme und Ermordung der US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff beteiligt. Zudem nahm er auch am Mord des US-Entwicklungshelfers Peter Kassig und Kayla Mueller teil. Er hatte sich im September schuldig bekannt.
Die Anklage lautete auf Verschwörung zur Geiselnahme mit Todesfolge und Geiselnahme mit Todesfolge. Zudem Verschwörung zur Ermordung von US-Bürgern und Verschwörung zur Unterstützung einer Terrorgruppe.
Vor zwei Wochen war der Dschihadist El Shafee Elsheikh, der ebenfalls der «Beatles»-Zelle angehörte, in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Das Strafmass gegen den 33-Jährigen wird erst im August verkündet, auch ihm droht eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Die beiden Männer hatten einer Dschihadisten-Gruppierung in Syrien angehört. Wegen des britischen Akzents ihrer Mitglieder erhielten sie von ihren Geiseln den Namen «Beatles». Das wohl bekannteste Mitglied der «Beatles» war der 2015 bei einem Drohnenangriff getötete Brite Mohammed Emwazi alias «Jihadi John».
Staatsbürgerschaft von England wurde ihnen erzogen
Die Gruppe soll zwischen 2012 und 2015 an der Entführung von mindestens 27 Menschen beteiligt gewesen sein. Die Geiseln stammten unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Schweden und Spanien. Auf IS-Propagandavideos wurde Emwazi bei der Enthauptung der Journalisten Foley und Sotloff gezeigt.
Elsheikh und Kotey wurden Anfang 2018 in Syrien von kurdischen Einheiten gefasst. Später wurden sie in den Irak und im Oktober 2020 schliesslich in die USA gebracht. Grossbritannien hat ihnen die britische Staatsbürgerschaft entzogen.