Kritik an Trumps Iran-Politik bei TV-Debatte der US-Demokraten
Führende Präsidentschaftsbewerber der US-Demokraten haben das Vorgehen von Präsident Donald Trump im Konflikt mit dem Iran kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Präsidentschaftsbewerber der US-Demokraten trafen sich erneut zur TV-Debatte.
- Dabei kritisierten die führenden Köpfe die Iran-Politik von US-Präsident Donald Trump.
- Die TV-Debatte fand in Iowa statt, dort beginnen am 3. Februar die Vorwahlen.
Der frühere Vizepräsident Joe Biden warf Donald Trump am Dienstagabend (Ortszeit) bei einer TV-Debatte der Demokraten vor, bei der Begründung für die Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani «glatt gelogen» zu haben.
Joe Biden bezog sich damit auf die Aussage Trumps, Soleimani habe Anschläge auf US-Botschaften im Nahen Osten geplant.
Sanders: Trump droht USA in neuen Krieg zu führen
Schon der von Trump beschlossene einseitige Rückzug aus dem Atomabkommen mit dem Iran 2018 sei ein grosser Fehler gewesen, sagte Biden. Die USA seien jetzt international «isoliert». Die Europäer würden inzwischen Washington und Teheran gleichermassen zur Zurückhaltung aufrufen.
Senator Bernie Sanders warnte, Trump drohe die USA in einen neuen Krieg zu führen, der «schlimmer» ausfallen könnte als der Irak-Krieg. Auch Sanders kritisierte Trumps Rückzug vom Atomabkommen mit Teheran.
Trump hatte mit der gezielten Tötung Soleimanis durch einen US-Drohnenangriff im Irak Anfang Januar eine dramatische Eskalation des Konflikts mit dem Iran riskiert. Inzwischen hat sich die Situation wieder leicht entspannt.
Am 3. Februar beginnen Vorwahlen
Die Fernsehdebatte der US-Demokraten am Dienstag war die letzte vor Start der Vorwahlen zur Bestimmung des Präsidentschaftskandidaten.
An der Debatte in Des Moines im Bundesstaat Iowa, wo die Vorwahlen am 3. Februar beginnen, nahmen nur sechs der derzeit zwölf Präsidentschaftsbewerber teil: Neben Biden und Sanders die Senatorinnen Elizabeth Warren und Amy Klobuchar, der frühere Bürgermeister Pete Buttigieg sowie der Milliardär Tom Steyer.
Ausgewählt wurden die Teilnehmer anhand von Umfragewerten und der Zahl der Spender. Der frühere New Yorker Bürgermeister und Medienmilliardär Michael Bloomberg, der seinen Wahlkampf selbst finanziert, nahm deswegen nicht teil - obwohl er in Umfragen vor Klobuchar und Steyer liegt.
Joe Biden nach wie vor Top-Favorit
Biden führt die landesweiten Umfragen schon seit Monaten an. Ihm folgen Sanders, Warren und Buttigieg.
Im Bundesstaat Iowa liegt der frühere Vizepräsident laut einem von Website Realclearpolitics.com ermittelten Umfrageschnitt ebenfalls vorne, allerdings ist dort der Abstand zu seinen Rivalen geringer.
Die Oppositionspartei hofft, Trump bei der Wahl im November nach nur einer Amtszeit aus dem Weissen Haus drängen zu können.