Militärbündnis kündigt Übungen in Tadschikistan nahe afghanischer Grenze an
Angesichts der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban in Afghanistan hat das von Russland angeführte Sicherheitsbündnis Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) grossangelegte Militärübungen in Tadschikistan nahe der Grenze zu Afghanistan angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Moskau-geführtes Bündnis besorgt über Sicherheitslage in Afghanistan.
Streitkräfte der OVKS-Staaten werden im Oktober Manöver in dem zentralasiatischen Land abhalten, wie Generalsekretär Stanislav Zas am Donnerstag sagte. Die OVKS habe zudem «kollektive Massnahmen» ergriffen, um die Sicherheit Tadschikistans im Falle einer «Verschlechterung» der Lage an der Grenze zu gewährleisten.
Tadschikistan ist das einzige der sechs OVKS-Länder, das eine gemeinsame Grenze mit Afghanistan hat. In dieser Woche hielten sowohl die russische als auch die chinesische Regierung in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe Treffen mit ihren zentralasiatischen Verbündeten ab.
Die Rückkehr der radikalislamischen Taliban an die Macht in Afghanistan Mitte August löst in den ehemaligen Sowjetrepubliken Zentralasiens, insbesondere in Tadschikistan, grosse Besorgnis aus. Befürchtet wird eine Stärkung extremistischer Gruppen und ein massiver Zustrom von Flüchtlingen.
In diesem Zusammenhang hatte Russland in jüngster Zeit seine Militärmanöver verstärkt. Zuletzt hatte die russische Armee Übungen in Kirgisistan und Tadschikistan abgehalten, die beide Mitglieder der OVKS sind, sowie in Usbekistan, das zwar aus dem Bündnis ausgetreten ist, aber an Afghanistan grenzt.