Politiker entsetzt nach Angriffen auf israelische Fussballfans

Marie Augustin
Marie Augustin

Niederlande,

Nach den Angriffen auf israelische Fussballfans in Amsterdam zeigen sich international mehrere Politiker entsetzt und verurteilen die Gewalttaten.

Amsterdam israelische
Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof verurteilt die Angriffe auf israelische Fussballfans in Amsterdam. - keystone

Nachdem am Donnerstagabend Dutzende israelische Fussballfans in Amsterdam durch Angreifer verletzt wurden, äussern sich weltweit Politiker zu dem Geschehen. 62 Personen waren vorläufig festgenommen worden – vor allem propalästinensische Jugendliche hatten Israelis verfolgt und misshandelt.

US-Präsident Joe Biden forderte bereits auf X dazu auf, «Antisemitismus unerbittlich zu bekämpfen, wo auch immer er auftaucht». Die Angriffe in Amsterdam seien «verabscheuungswürdig und erinnern an dunkle Momente in der Geschichte, als Juden verfolgt wurden».

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Propalästinensische Demonstranten reissen nahe des Fussballstadions Absperrungen um. - keystone

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schloss sich dem Vergleich an und schrieb ebenfalls auf X: «Morgen vor 86 Jahren war die Kristallnacht, als Juden auf europäischem Boden angegriffen wurden, weil sie Juden waren. Dies hat sich nun wiederholt.»

Regierungsgespräche zwischen Israel und Niederlanden

Auch der israelische Staatspräsident Izchak Herzog kommentierte, «die schockierenden Bilder und Videos» der Angriffe «mit Grauen» wahrgenommen zu haben. Wie die «Tagesschau» berichtet, reiste Israels Aussenminister Gideon Saar für Regierungsgespräche kurzfristig in die Niederlande.

Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, bezeichnete die Attacken als «Bilder des Schreckens». «Dass Juden und Israelis in Westeuropa nicht mehr sicher sein können», sei ein «Armutszeugnis».

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Benjamin Netanjahu (links) sieht in den Angriffen eine Wiederholung der Kristallnacht. (Archivbild) - keystone

Deutschlands Botschafter in Israel, Steffen Seibert, schaltete sich ebenfalls auf X zu den Vorfällen ein: «Israelische Fussballfans zu verfolgen und zu verprügeln ist kein Antikriegsprotest», schrieb er dort.

«Das ist kriminell und unerträglich, und wir alle müssen dagegen aufstehen. Als Europäer schäme ich mich, solche Szenen in einer unserer grossen Städte zu sehen.»

Scholz: Vorfälle in Amsterdam «unerträglich»

In Deutschland bezogen Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesaussenministerin Annalena Baerbock klar Stellung gegen die Gewalttaten. Die Meldungen seien «unerträglich», heisst es vonseiten des Kanzlers.

«Wer Jüdinnen und Juden angreift, greift uns alle an», so Scholz. Baerbock kommentierte, die Angriffe seien «furchtbar und für uns in Europa zutiefst beschämend».

Strafrechtliche Verfolgung

Mit dem Gewaltausbruch gegen die israelischen Fussballfans seien laut der Ministerin «alle Grenzen überschritten» worden. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte an, «gegen alle Formen von Hass zu kämpfen».

Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof äusserte, die Berichte «mit Abscheu verfolgt» zu haben. Er habe mit Netanjahu telefoniert und strebe die strafrechtliche Verfolgung aller Täter an.

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