Gericht

Palästinenser vor UN-Gericht: Israel will den Völkermord

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Niederlande,

Rechtsvertreter der Palästinenser werfen Israel vor dem höchsten UN-Gericht Völkermord durch die Blockade von Hilfsgütern im Gazastreifen vor.

UN-Gericht
Palästinensische Rechtsvertreter klagen Israel vor dem höchsten UN-Gericht wegen Völkermords durch die Blockade von Hilfsgütern im Gazastreifen an. (Archivbild) - sda

Rechtsvertreter der Palästinenser haben Israel vor dem höchsten UN-Gericht Völkermord durch die totale Blockade von Hilfsgütern und Nahrungsmitteln im Gazastreifen vorgeworfen.

«Israel beabsichtigt die Zerstörung unseres Volkes, es will die Auslöschung des palästinensischen Volkes», sagte der Botschafter der palästinensischen Gebiete, Ammar Hijazi, vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag.

Er schilderte die unerträgliche Lage der Bevölkerung im Gazastreifen seit der Blockade der humanitären Hilfe am 2. März. Israel setze humanitäre Hilfe als Waffe ein – das sei ein Kriegsverbrechen.

Höchstes UN-Gericht

Der Botschafter sprach zum Auftakt einer Anhörung vor dem höchsten UN-Gericht zur rechtlichen Verpflichtung Israels, die dringend benötigte humanitäre Hilfe für palästinensische Bürger «sicherzustellen und zu erleichtern». Die UN-Generalversammlung hatte das Gericht mit einem Rechtsgutachten beauftragt.

Gut 40 Staaten werden bei der auf fünf Tage angesetzten Anhörung ihre Stellungnahme abgeben. Israel nimmt nicht teil. Bis zur Veröffentlichung des Gutachtens können Monate vergehen.

Seit dem 2. März blockiert Israel die Lieferung von Waren und Hilfsgütern wie Medikamenten für die rund 2,1 Millionen Einwohner des Gazastreifens. Israel hatte erklärt, dass es keine Hilfsgüter zulässt, solange die militante palästinensische Organisation Hamas nicht alle israelischen Geiseln freilässt.

Israel wirft der Hamas vor, sie habe sich Hilfsgüter mit Gewalt angeeignet und verkaufe diese zu hohen Preisen an die Zivilbevölkerung. Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel am 7. Oktober 2023.

UN sprechen von Rechtsverstoss

Die UN forderten von Israel den ungehinderten Zugang für Hilfsgüter für die Menschen im Gazastreifen. Die seit fast 60 Tagen andauernde totale Blockade von humanitärer Hilfe sei ein Verstoss gegen internationales Recht, sagte die Untergeneralsekretärin der UN, Elinor Hammarskjöld. «Israel ist verpflichtet, für die Bevölkerung zu sorgen und Hilfe zu ermöglichen.» Auch mit Angriffen auf UN-Einrichtungen und -Mitarbeiter verletzte Israel internationales Recht.

Nicht das erste Rechtsgutachten

Im Juli vergangenen Jahres hatte das Gericht bereits Israels Besatzung der palästinensischen Gebiete für illegal erklärt. Ein Rechtsgutachten des UN-Gerichts ist rechtlich nicht bindend, doch kann den internationalen Druck auf Israel weiter erhöhen.

Kommentare

User #9400 (nicht angemeldet)

Wo sind die Kommentare? Haben wir kein Recht uns zu diesem Thema zu äussern? Wer bestimmt das bei Euch?

Weiterlesen

Israel Palästinenser
Expertenkommission
SWAROVSKI OPTIK
Klarer Blick

MEHR IN NEWS

Murg SG
Murg SG
Schiff
Schaffhausen
Migros
9 Interaktionen
«Labels überfordern»
Weltweite Militärausgaben
Rekordniveau

MEHR GERICHT

Internationaler Gerichtshof in Den Haag
1 Interaktionen
Nach Vorwürfen
Drohnen
2 Interaktionen
Diessenhofen TG
Arzt Urteil
Patientin tot

MEHR AUS NIEDERLANDE

Niederlande Royals
6 Interaktionen
Jubelempfang
netanjahu
7 Interaktionen
Prozess
Warhol
3 Interaktionen
Kunstwerke
Amstel Gold cycling race
1 Interaktionen
Triple-Traum geplatzt