«Speaker» John Bercow geht am Samstag in Flammen auf
Ein elf Meter hohes Bildnis des bisherigen britischen Parlamentspräsidenten John Bercow wird am Samstag in England in Flammen aufgehen: Die Organisatoren der Bonfire-Gesellschaft im südenglischen Edenbridge gaben am Mittwoch bekannt, dass die Wahl für das Opfer der traditionellen «Bonfire Night» bei ihnen diesmal auf den 56-jährigen «Speaker» im Unterhaus gefallen sei.
Das Wichtigste in Kürze
- Bildnis des Brexit-Protagonisten wird bei britischem «Bonfire» verbrannt.
Bercow zog in den endlosen Brexit-Debatten des Unterhauses in den vergangenen Monaten mit seinen umstrittenen Entscheidungen zur Tagesordnung und seinen «Order»-Rufen sowie spitzen Zwischenbemerkungen immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich.
Die Bonfire Society in Edenbridge bescheinigte Bercow, der am Donnerstag als Parlamentspräsident abtritt, ein «umstrittenes Verhalten». Von der Seite der harten Brexit-Befürworter hatte Bercow sich immer wieder Kritik anhören müssen, weil er die konservativen Regierungen von Premierministerin Theresa May und ihrem Nachfolger Boris Johnson daran hinderte, den Brexit mit Hau-Ruck-Methoden durchs Parlament zu bringen. Das Bildnis Bercows, das am Samstag in Flammen aufgehen soll, trägt in seinen Händen die Köpfe Johnsons und des Labour-Oppositionsführers Jeremy Corbyn.
Der «Bonfire»-Brauch geht auf den 5. November 1605 zurück, als ein Versuch katholischer Verschwörer um Guy Fawkes aufgedeckt wurde, den protestantischen König Jakob I. zu ermorden und das Parlament in die Luft zu sprengen. Im vergangenen Jahr fiel ein Bildnis Boris Johnsons dem Bonfire in Edenbridge zum Opfer, in früheren Jahren waren es US-Präsident Donald Trump oder der frühere irakische Machthaber Saddam Hussein.